Kapitän bleibt bis 2026

"Ich liebe diesen Verein": Branimir Hrgota verlängert seinen Vertrag beim Kleeblatt

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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25.8.2022, 17:09 Uhr
Will weiterhin in Fürth jubeln: Branimir Hrgota, hier mit Simon Asta in Düsseldorf.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Will weiterhin in Fürth jubeln: Branimir Hrgota, hier mit Simon Asta in Düsseldorf.

In der Nacht zum Donnerstag sorgte Branimir Hrgota für einige Fragezeichen. Auf Instagram postete der Kapitän des Kleeblatts eine Foto-Montage von sich im dunklen Ronhof, über dem ein weiß-grünes Feuerwerk den Nachthimmel erhellt. An seinem linken Arm trug er, wie schon seit Jahren, die Kapitänsbinde - und in seiner Hand die Eckfahne. Was er damit sagen wollte, blieb zunächst unklar.

Ein paar Stunden später ging das Schauspiel weiter. Nach dem Training an der Kronacher Hard sollte Hrgota für die Instagram-Follower des Kleeblatts tippen, wer Europas Fußballer des Jahres wird. Während seine Kollegen der Pressestelle bereitwillig Auskunft gaben, blieb der Kapitän wortkarg. "Nicht jetzt, ich muss weiter", antwortete er, "bitte nicht jetzt" kurz darauf, als er im schwarzen Hemd durch den Büroflur am Trainingsgelände spazierte.

Doch dann klärte sich der Hintergrund des kleinen Theaterstücks auf: Zuerst tippte Branimir Hrgota auf Karim Benzema, dann sagte er in die Kamera: "Und, liebe Kleeblatt-Fans, ich habe meinen Vertrag verlängert." Bis 2026. Das war dann eine doch überraschende Nachricht - der Kontrakt Hrgotas lief ja noch bis 2024. Doch an diesen fühlte sich der Kapitän nicht wirklich gebunden und sprach zuletzt ganz offen darüber, dass er im Fürther Trikot gut spielen müsse, damit andere, größere Klubs aus der Bundesliga auf ihn aufmerksam werden.

Branimir Hrgota träumte davon, weiterhin gegen Bayern München und Borussia Dortmund zu spielen - auch wenn er sich anfangs noch anders geäußert hatte. "Die Mannschaft, der Verein und die Fans liegen mir sehr am Herzen", sagte Hrgota nach dem feststehenden Abstieg. "Ich bin stolz, in dieser Mannschaft, auf diesem Platz Kapitän zu sein." Als klares Bekenntnis wollte der Kapitän das aber ausdrücklich nicht verstanden wissen. "Wir werden sehen, was im Sommer passiert", erklärte er. "Es kann weitergehen, es kann etwas anderes passieren, aber ich habe hier noch zwei Jahre Vertrag und dann werden wir sehen, was passiert."

Zwei Wochen später nahm er nach dem vorerst letzten Bundesliga-Heimspiel das Stadionmikrofon in die Hand und sprach zu den Fans auf der Nordtribüne. "Wir haben es leider dieses Jahr nicht geschafft", sagte er. "Wir werden uns sammeln und zusammen werden wir alles versuchen, es nächstes Jahr wiedergutzumachen." Dann musste Branimir Hrgota seine kurze Rede aber erstmal unterbrechen, weil der Applaus nicht mehr aufhören wollte.

Der Trainer schwärmt

Seitdem verging kaum ein Tag, an dem in und um Fürth nicht über die Zukunft des Kapitäns diskutiert wurde. Festlegen wollte sich Branimir Hrgota nie, er wollte nicht mal darüber reden. Man solle doch bitte Rachid Azzouzi oder seinen Berater fragen, sagte er in jedem Gespräch - doch auch der Geschäftsführer wollte nicht viel mehr sagen. Mit jedem Tag der Ungewissheit wurde auch die Unruhe größer - die jetzt vorbei ist.

"Brane ist ein absoluter Unterschiedsspieler und ein großartiger Kapitän", lobt Trainer Marc Schneider. "Wie er sich in der Kabine einbringt, vorangeht und Verantwortung übernimmt, kann man sich als Trainer nur wünschen. Deshalb freut es mich sehr, dass wir dieses Thema nun klären konnten und alle wissen, dass wir auch weiterhin auf ihn zählen können." Hrgota selbst ließ ausrichten, "dass ich diesen Verein liebe" und er "zu jeder Zeit versucht habe, "der Mannschaft mein Bestes zu geben. Das sind meine Jungs und für sie bin ich verantwortlich. Und genau so werde ich es auch weiterhin halten."

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