Vier Millionen fürs Kleeblatt

Neuer Fürther Rekord-Transfer: Jamie Leweling wird zu Union Berlin wechseln

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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12.5.2022, 15:20 Uhr
Nicht aufzuhalten: Jamie Leweling (links) stürmt auch weiterhin in der Bundesliga.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Nicht aufzuhalten: Jamie Leweling (links) stürmt auch weiterhin in der Bundesliga.

Über Fußball wurde beim Kleeblatt in dieser Woche wenig gesprochen. Erst am Mittwoch, als der Verein bekanntgab, dass Trainer Stefan Leitl einen positiven Corona-Test hatte, wurde man daran erinnert, dass am kommenden Samstag ein Auswärtsspiel ansteht. Sogar eines mit einer gewissen Brisanz. Beim FC Augsburg geht es für die Spielvereinigung ja noch darum, im 17. Anlauf den ersten Auswärtssieg zu feiern und damit zumindest mit der gleichen Punktzahl (21) abzuschließen wie 2012/2013.

In der Öffentlichkeit wird aber längst nicht mehr über die sportliche Gegenwart, sondern über die Zukunft gesprochen. Vor allem der Name von Jamie Leweling kam zuletzt in fast jedem Medienbericht über das Kleeblatt vor, sieben namentlich genannte Bundesligisten sollen um das Angreifer-Talent gebuhlt haben. Inzwischen ist die Entscheidung offenbar gefallen. Wie die "Sport Bild" zuerst berichtete, wird der 21-Jährige ab dem Sommer das Trikot von Union Berlin tragen.

Das deckt sich mit Informationen dieser Redaktion. Demnach ist der Transfer inzwischen fix und soll demnächst verkündet werden. Am Dienstag fehlte Leweling sogar im ersten Mannschaftstraining dieser Woche. Wenn man Geschäftsführer Rachid Azzouzi darauf anspricht, hält der sich bedeckt, dementiert die Gerüchte aber auch nicht. Dem Vernehmen nach zahlen die Berliner vier Millionen Euro für Leweling, der seinen Vertrag in Fürth vor dieser Saison zwar bis 2024 verlängert hatte - allerdings mit einer Ausstiegsklausel.

Leweling wäre damit der zweitteuerste Neuzugang in der Vereinsgeschichte von Union - und der Rekordtransfer des Kleeblatts. An den digitalen Stammtischen ist die Aufregung groß, mancher hatte sich mehr Millionen für das Eigengewächs erhofft. Rachid Azzouzi kennt die Diskussionen natürlich, nachvollziehen kann er sie aber nicht. Er erinnert an einen sehr schwierigen Transfermarkt, auf dem inzwischen immer mehr Spieler ablösefrei wechseln. "Man sollte nicht immer nur darüber reden, wieviel mehr man bekommen könnte", so Azzouzi. "Wenn wir für einen Spieler in diesem Rahmen Ablöse erzielen, können wir 23 Saltos machen."

Glaubt man den Medien in Hannover, vor allem einer Zeitung mit vier Buchstaben, könnte das Kleeblatt bald noch mehr Geld einnehmen. Demnach könnte Fürths Kapitän Branimir Hrgota seinem Trainer zu 96 folgen, der Transfer werde bald "ein heißes Thema". Hrgota hat sich vor dieser Saison bei der Verlängerung um drei Jahre ebenfalls eine Ausstiegsklausel in den Vertrag schreiben lassen, über deren Höhe aber nichts bekannt ist.

Ein finanziell lukrativer Transfer wäre also durchaus möglich - aber nach Hannover? "Es ist abgesprochen, dass unsere Spieler tabu sind", sagt Rachid Azzouzi. "Das hat Stefan auch versprochen."

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