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Sohn eines Weltmeisters: Kleeblatt verpflichtet Lucien Littbarski

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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19.5.2022, 14:08 Uhr
Aus dem Schatten ins Licht: Lucien Littbarski freut sich auf sein Engagement in Fürth.

© Christian Schroedter via www.imago-images.de, imago images/Christian Schroedter Aus dem Schatten ins Licht: Lucien Littbarski freut sich auf sein Engagement in Fürth.

Im Mai 2003 erlebte Pierre Littbarski mal wieder ein kleines Abenteuer. Der japanische Fußball hatte es dem Weltmeister von 1990 schon sehr früh angetan, nach sechs Jahren beim 1. FC Köln zog es Litti, wie sie ihn nannten, nach Japan. 1993 heuerte bei JEF United Chiba in der gerade gegründeten J-League an, seine große und erfolgreiche Karriere beendete vier Jahre später bei Brummell Sendai.

2003, im Alter von 43 Jahren, kehrte Pierre Littbarski, der zwischendurch beim MSV Duisburg und bei Bayer Leverkusen gearbeitet hatte, zurück nach Japan. Zurück zum Yokohama FC, den er einige Jahre zuvor zweimal zum Meistertitel geführt hatte. Doch im Mai 2003 war er nicht nur Trainer in Japan, er wurde auch mal wieder Vater. Am 8. Mai 2003 brachte Littbarskis zweite Frau Sohn Lucien zur Welt.

Der schickte sich in den Jahren danach an, in die großen Fußstapfen seines Vaters zu treten. Er tat das zuletzt beim VfL Wolfsburg, dem Verein, für den Papa Pierre seit 2018 als Markenbotschafter arbeitet. Vor einem knappen halben Jahr erfuhr die interessierte Öffentlichkeit dann auch davon, dass der Weltmeister-Sohn ein ganz guter Fußballer ist. In einem Testspiel durfte der damals 18 Jahre alte Mittelfeldspieler zum ersten Mal das Trikot der Wolfsburger Profis tragen.

Weitere Einsätze für den VfL werden aber nicht dazukommen. Am Mittwochnachmittag gab das Kleeblatt bekannt, dass Lucien Littbarski in Fürth einen Vertrag bis 2025 mit der Option auf ein weiteres Jahr unterschrieben hat. "Das ist jetzt mein erster Profi-Vertrag. Ich bin überzeugt, dass es für mich der richtige Schritt ist, zur Spielvereinigung zu gehen", ließ sich der 19-Jährige in einer Mitteilung zitieren. "Fürth ist dafür bekannt, dass junge Spieler immer wieder ihre Chancen bekommen und sich entwickeln können."

Und dafür, dass es dort sehr viele Spieler aus Wolfsburg schaffen, sich im Profifußball zu etablieren. Paul Seguin, Paul Jaeckel, Anton Stach - sie alle machten in Fürth ihre vielzitierten "nächsten Schritte". Littbarski wird seine ersten Schritte demnächst in der zweiten Liga machen. "Lucien hat in der A-Junioren-Bundesliga auf sich aufmerksam gemacht und ist ein Spieler mit viel Potenzial", sagt Geschäftsführer Rachid Azzouzi. "Wir haben uns in den letzten Jahren wieder einen Ruf aufgebaut, der uns auch jetzt dabei geholfen hat, ein junges und umworbenes Talent zum Kleeblatt zu holen."

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