Srbeny trifft

Später Schock am Kärwa-Vorabend: Kleeblatt verliert 1:2 gegen Fortuna Düsseldorf

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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27.9.2024, 20:26 Uhr
Der zwischenzeitliche Ausgleich: Dennis Srbeny traf kurz vor der Pause. Für einen Punkt reichte das nicht.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Der zwischenzeitliche Ausgleich: Dennis Srbeny traf kurz vor der Pause. Für einen Punkt reichte das nicht.

Die fünfte Jahreszeit wirft ihre Schatten voraus. In den vergangenen Tagen hat sich die Fürther Innenstadt mit jeder Stunde ein bisschen mehr in eine Amüsiermeile verwandelt. An der Freiheit ist das Riesenrad in die Höhe gewachsen, in den Straßen drumherum haben viele fleißige Menschen alles für die beliebte Michaeliskirchweih vorbereitet, die demnächst wieder mehr als eine Million Menschen nach Fürth locken wird.

Bevor Oberbürgermeister Thomas Jung am Samstagvormittag das erste Fass Bier ansticht, lud das Kleeblatt am Freitagabend zum Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf - und damit quasi zum Kärwa-Vorspiel, weil die Spielplangestalter der DFL allen diesmal kein Kärwa-Heimspiel gönnen wollten. Dafür erlebten 12.405 Menschen bis zur 90. Minute einen schönen Fußballabend im Ronhof - bis der Schiedsrichter den Gästen einen Elfmeter, das 1:2 und damit den Sieg schenkte.

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Nach dem ernüchternden 0:2 in Braunschweig stellte Alexander Zorniger seine Mannschaft auf drei Positionen um. Die zuletzt verletzten Luca Itter und Marco Meyerhöfer kehrten in der Defensive zurück, Dennis Srbeny ersetzte in der Offensive Marlon Mustapha. Der erfahrene Angreifer hatte nach einem hohen Ballgewinn von Julian Green früh schon die erste Chance (4.), sein Abschluss wurde aber genauso geblockt wie der von Sacha Bansé - der nach der folgenden Ecke auch deutlich übers Tor schoss.

Dem deutlich wacheren und aktiveren Kleeblatt war in der Anfangsphase anzumerken, dass es die zwei schwachen Auftritte zuletzt vergessen machen wollte. Die Fürther ließen den Ball immer wieder gut laufen, fanden zunächst aber keine Lücke in der besten Abwehr der Liga. Stattdessen kamen auch die Gäste zu ersten Möglichkeiten: Jona Niemiec schoss nach einem Fehlpass Srbenys drüber (11.), Dawid Kownacki kurz darauf rechts vorbei (15.).

Ansonsten stand die zuletzt durchaus anfällige Defensive der Spielvereinigung sicher und ließ kaum etwas zu. Auf der anderen Seite des Feldes setzte Kapitän Branimir Hrgota den Ball nach starkem Dribbling nur hauchzart am Düsseldorfer Tor vorbei (23.), während ihn Düsseldorfers Niemiec per Seitfallzieher über das Dach der Nordtribüne drosch (26.).

Kurz vor der Pause wurde es dann turbulent: Erst vergab Noel Futkeu per Kopf die beste Fürther Chance (37.), dann versuchte es Hrgota erneut aus der Distanz (40.) - ehe die Fortuna im Stile einer Spitzenmannschaft plötzlich in Führung ging. Am und im eigenen Strafraum verteidigte das Kleeblatt viel zu passiv, Meyerhöfer war zu weit weg von Nicolas Gavory, in der Mitte sprang Giovanni Haag höher als Itter und köpfte zum 0:1 ein (43.).

Als der Düsseldorfer Jubel gerade verhallt war, jubelte der restliche Ronhof. Eine Flanke von Roberto Massimo legte Fortuna-Verteidiger Tim Oberdorf zwei Meter vor dem eigenen Tor perfekt für Srbeny auf, der wenig Mühe hatte, das Spiel auszugleichen (45.). In der Nachspielzeit sah zudem Zorniger am Seitenrand die Gelbe Karte - was Sportchef Rachid Azzouzi so sehr erzürnte, dass ihm Matthias Jöllenbeck mit Gelb-Rot auf die Tribüne schickte.

Nach der Pause war beiden Mannschaften der gegenseitige Respekt zunächst anzumerken, Torchancen gab es in den ersten zehn Minuten keine. In der 57. Minute näherte sich Massimo dem Düsseldorfer Tor erstmals wieder per Kopf an, kurz darauf versuchte es auf der anderen Seite auch Isak Johannesson. Nach einer Stunde brachte Zorniger mit Nemanja Motika (für Futkeu) einen frischen Angreifer, der zunächst aber nicht gefährlich wurde.

20 Minuten vor Schluss hätten die Gäste, die bis dahin nur selten vors Tor gekommen waren, beinahe zum zweiten Mal getroffen. Gavory nutzte einen kurzen Moment der Konfusion in der Defensive des Kleeblatts, umkurvte Nahuel Noll, schoss dann aber über das leere Tor. Es war der Startschuss für eine Fürther Schlussoffensive - angetrieben von lauten Gesängen der Nordtribüne: Motika verfehlte das Tor per Hacke nur knapp (75.), Bansé dafür aus der Distanz deutlich (78.).

Auch danach war es ein Spiel auf ein Tor, in dem das Kleeblatt aber erneut nur wenige Lücken in der Düsseldorfer Abwehr fand - und wenn doch, dann im letzten Moment falsche Entscheidungen traf. Abgesehen von einem ungefährlichen Fernschuss von Iyoha wurde die Fortuna nie gefährlich - und bekam dann den Sieg geschenkt: Itter berührte Johannesson im Strafraum minimal, der Düsseldorfer ging zu Boden und bekam den Elfmeter, den er selbst verwandelte. 1:2. Vier Minuten danach war Schluss.

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