Klose im Gespräch

Weltmeister im Ronhof? Am Mittwoch wird das Fürther Trainer-Geheimnis gelüftet

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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16.5.2022, 16:55 Uhr
Einst Assistent von Hansi Flick, bald Trainer des Kleeblatts? Miroslav Klose (links) ist als Fürther Coach im Gespräch.

© Sven Hoppe, dpa Einst Assistent von Hansi Flick, bald Trainer des Kleeblatts? Miroslav Klose (links) ist als Fürther Coach im Gespräch.

Bis im beschaulichen Fürth ein bisschen Unruhe aufkommt, muss schon viel passieren. In den vergangenen Tagen vernahm man im Umfeld der Spielvereinigung aber durchaus eine gewisse Nervosität, weil auch mehr als zwei Wochen nach dem bekanntgewordenen Abschied von Stefan Leitl noch kein neuer Trainer vorgestellt wurde. Geschäftsführer Rachid Azzouzi hatte zwar mehrfach betont, dass er sich die notwendige Zeit bei der Auswahl nehmen will, die tagelange Ungewissheit aber beschäftigte viele Fans sehr.

Zum Wochenende hin sickerte allerdings durch, dass die Suche beendet und der neue Trainer gefunden ist. Das wollte Azzouzi auf Nachfrage zwar nicht explizit bestätigen, er sei aber "schon sehr weit", es werde "nicht mehr lange dauern". Nur mit wem er sich da nahezu einig ist, weiß in und um Fürth offenbar niemand. Wen man auch fragt, die Antwort ist fast immer ein Schulterzucken, was dafür spricht, dass Azzouzi und sein Kollege Holger Schwiewagner sehr darauf bedacht sind, vertrauensvolle Gespräche zu führen.

Der Name des Neuen ist ein gut gehütetes Geheimnis, was natürlich für allerhand Spekulationen und Gerüchte sorgt. Im Verein soll vor einiger Zeit der Name von Patrick Glöckner gefallen sein, der seinen Vertrag beim Drittligisten Waldhof Mannheim nicht verlängert hatte. Es wäre ein typischer Kleeblatt-Transfer - was man von zwei anderen Namen, die die "Bild-Zeitung" ins Spiel brachte, eher nicht behaupten kann.

Demnach soll Azzouzi auch zu Miroslav Klose und Martin Demichelis Kontakt aufgenommen haben. Weltmeister Klose trainierte bei den Bayern zuerst die U17 und war in der vergangenen Saison Co-Trainer von Hansi Flick, ist derzeit aber ohne Aufgabe. Der frühere FCB-Verteidiger Demichelis hingegen kümmerte sich in München zunächst um die U19, ist aber seit April 2021 für die zweite Mannschaft verantwortlich. Mit der verpasste er in dieser Saison allerdings, trotz bislang 110 Toren, den Wiederaufstieg in die dritte Liga.

Das lag, glaubt man Medienberichten aus der Landeshauptstadt, auch daran, dass es der 41-Jährige nicht schaffte, für ausreichend defensive Stabilität zu sorgen. 47 Gegentore kassierte der zwar sehr junge, aber extrem talentierte Bayern-Nachwuchs in dieser Saison. Zudem fehlt Demichelis, an dem auch Arminia Bielefeld interessiert sein soll, derzeit noch die notwendige Lizenz, um in der zweiten Liga zu trainieren, er soll seine Ausbildung aber im Sommer abschließen.

Am Mittwoch aber dürfte es mit der Unruhe im beschaulichen Fürth vorbei sein und das gut gehütete Geheimnis gelüftet werden. Dass der ehemalige Spieler Stephan Fürstner zum Kleeblatt zurückkehrt, ist dagegen seit Wochen ein offenes Geheimnis. "Wir wollen ihn im Nachwuchsleistungszentrum einbinden", bestätigt Azzouzi. "Perspektivisch erhoffe ich mir, dass er die Schritte im Sportlichen Bereich gehen kann - weniger als Trainer, sondern mehr im Administrativen und Organisatorischen."

Fürstner habe "eine hohe Identifikation, das Herz am richtigen Fleck und eine gute Art", so Azzouzi, der den 34-Jährigen "behutsam aufbauen" will.

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