"Einkaufspreis hat sich mehr als verdoppelt"

Erst das Geld, dann die Gans - Gastwirt verlangt jetzt Vorkasse

Stefan Besner

Online-Redaktion

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24.9.2022, 15:41 Uhr
Wer bei Berthold nicht auf Gans verzichten will, der muss mindestens eine Woche im Voraus bezahlen. (Symbolbild)

© Tobias Hase Wer bei Berthold nicht auf Gans verzichten will, der muss mindestens eine Woche im Voraus bezahlen. (Symbolbild)

Für wen ein Gänsebraten im Restaurant ebenso zu Sankt Martin gehört wie ein Laternenzug mit singenden Kindern, dem sei im Falle der Blasewizer Traditionsgaststätte Neugrunaer Sportcasino von einem Spontanbesuch abgeraten. Seit gut 26 Jahren führt Wirt André Berthold das Gasthaus. "Seitdem gab es immer Martins- und Weihnachtsgans.", erklärt der Gastronom gegenüber Bild. Doch damit sei jetzt Schluss. Der Entenvogel flog von der Karte. Wer dennoch nicht auf Gänsebraten verzichten möchte, sollte dies Berthold eine Woche im Voraus mitteilen - und auch bezahlen.

Hohe Preise und wankelmütige Gäste

Für eine Gans hätte sich der Einkaufspreis mehr als verdoppelt, "sodass ich für eine Portion über 35 Euro nehmen müsste.", schildert der Wirt. Eine derart liquide Kundschaft hätte er allerdings nicht. "Wir leben hier nicht von Touristen, die bereit sind, tief in die Tasche zu greifen. Hier kommt der ganz normale Dresdner hin, da können wir nicht solche Preise ausrufen", so Berthold. Neben den hohen Einkaufspreisen machen dem Gastwirt auch unzuverlässige Gäste zu schaffen. "In den letzten Jahren wurde oft für große Gruppen reserviert, doch oft kamen dann nicht mehr als zwei oder drei Gäste. Doch die Gänse waren besorgt." Deshalb zieht Berthold jetzt Konsequenzen. Wer bei ihm nicht auf die Gans verzichten will, der muss mindestens eine Woche im Voraus bezahlen - dann wird der Vogel geholt, gefüllt, gebraten und aufgetischt.

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