Auch mit bloßem Auge

Grüner Komet über Bayern sichtbar: So können Sie C/2022 E3 (ZTF) beobachten

Stefan Besner

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

27.1.2023, 14:20 Uhr
Kometen zählen zu den Kleinkörpern, die unsere Sonne umkreisen. Dieses Bild des Kometen C/2021 A1 Leonard wurde mit einem Teleskop in England aufgenommen.

© University of Hertfordshire/dpa Kometen zählen zu den Kleinkörpern, die unsere Sonne umkreisen. Dieses Bild des Kometen C/2021 A1 Leonard wurde mit einem Teleskop in England aufgenommen.

Ein wenig verspätet, um den drei Weisen aus dem Morgenland noch den Weg zu weisen, trudelt ein Komet gen irdisches Firmament. Und um an dieser Stelle gleich mal den Schatten an der Wand ins rechte Licht zu rücken: Nein, der Menschheit blüht nicht das Schicksal der Dinosaurier - zumindest nicht von C/2022 E3 (ZTF).

Letztes Mal zu Zeiten der Neandertaler

Wie forschung-und-wissen.de berichtet, registrierte ein Teleskop der Zwicky Transient Facility (ZTF) am 2. März 2022, dass der Komet C/2022 E3 (ZTF) sich aus den äußeren Bereichen unseres Sonnensystems der Erde nähert. Zum Zeitpunkt seiner Entdeckung war der Komet noch etwa 640 Millionen Kilometer von der Erde entfernt und passierte gerade die Bahn des Jupiter. Laut space.com ist es nicht das erste Mal, dass der Komet durch unser Sonnensystem geistert. Berechnungen seiner Umlaufbahn ergaben, dass C/2022 E3 (ZTF) zuletzt vor 50.000 Jahren zu sehen war - zur Zeit von Mammuts und Neandertalern.

Wann ist C/2022 E3 (ZTF) am besten zu sehen?

Aktuell kann der Komet laut forschung-und-wissen.de aufgrund seiner geringen Entfernung zur Erde bereits mit kleineren Teleskopen gut beobachtet werden. Charakteristisch sind sein grünlich leuchtender Kopf, ein gelblicher Staubschweif und sein schwacher Ionen-Schweif.

Bei seiner Reise durch die Sternbilder Nördliche Krone, Bärenhüter, Drache und Kleiner Bär nimmt die Helligkeit im Januar stark zu. Informationen von wetter.de zufolge befindet sich C/2022 E3 (ZTF) momentan noch im Sternbild Nördliche Krone und bewegt sich bis zum 14. Januar in das Sternbild des Bärenhüters, um dann ab dem 26. Januar am Kleinen Wagen vorbeizuziehen.

Informationen der Vereinigung der Sternfreunde zufolge erreicht C/2022 E3 (ZTF) Anfang Februar seine maximale Helligkeit. Wie das Jet Propulsion Laboratory in einer Erklärung schrieb, sind Kometen zwar "bekanntermaßen unberechenbar", wenn dieser jedoch "seinen derzeitigen Helligkeitstrend" fortsetze, könne man ihn mit etwas Glück und bei dunklem Himmel womöglich sogar mit bloßem Auge erkennen. Dabei helfen die Suchkarten der Sternfreunde.

Für die Beobachtung mit dem bloßen Auge ist aller Voraussicht nach die Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar um 4 Uhr morgens der beste Zeitpunkt, wie der NDR berichtet. Danach nimmt die Sichtbarkeit vom grünen Kometen wieder ab und ist nur noch mit dem Teleskop sichtbar. Um den 10. und 11. Februar herum zieht C/2022 E3 (ZTF) dann am Mars vorbei und wird dann bei guten Verhältnissen noch einmal zu sehen sein.

Was ist ein Komet?

Kometen sind wie Asteroiden Überreste der Entstehung des Sonnensystems und bestehen aus Eis, Staub und lockerem Gestein. Sie zählen zu den Kleinkörpern, die unsere Sonne umkreisen. Aufgrund zu geringer Masse nehmen sie - im Gegensatz zu Planeten - keine Kugelform an. Neben lockerem Gestein bestehen Kometen zusätzlich aus gefrorenen Gasen und Wasser. In Sonnennähe sublimieren diese Gase und ziehen Staubpartikel mit sich. Ein Schweif von mehreren 100 Millionen Kilometern kann entstehen.

Keine Kommentare