Twitter-User sorgt für Lacher

Impfpass landet versehentlich in Waschmaschine: Wo bekomme ich ein neues Exemplar her?

14.1.2022, 12:56 Uhr
 Ein Twitter-User wusch aus Versehen seinen Impfpass mit. Zum Glück gibt es in solchen Fällen ausreichend Anlaufstellen, die weiterhelfen.

© Twitter/@GIIDE0N  Ein Twitter-User wusch aus Versehen seinen Impfpass mit. Zum Glück gibt es in solchen Fällen ausreichend Anlaufstellen, die weiterhelfen.

Egal ob beim Gang ins Restaurant, beim Einkaufen im Geschäft oder beim Sport: Wer an weiten Teilen des gesellschaftlichen Lebens teilnehmen möchte, braucht derzeit einen Nachweis über seinen Impfstatus. Viele Menschen nutzen dafür digitale Lösungen wie die CovPass-App oder die Corona-Warn-App.

Nicht so ein Twitter-User aus Hannover, der sein gelbes Heftchen aus Papier in der Gesäßtasche seiner Jeans aufbewahrte und diese anschließend samt dem Impfpass in der Waschmaschine wusch. Das sorgte für erheiterte Reaktionen im Netz, genauso wie besorgte Nachfragen der Mutter des Users: "Haste Impfinfo auf Handy gespeichert? Dann das bitte nicht auch noch waschen."

Doch wo bekommt man überhaupt einen neuen Impfpass ausgestellt? Und was passiert mit bereits verabreichten Impfungen, die bisher nur in dem Heft vermerkt waren?

Impfpass verloren oder zerstört: Hier gibt es ein neues Exemplar

1. Hausarzt

Falls Sie Ihre Impfung beim Hausarzt durchführen lassen haben, sollte dieser die erste Anlaufstation sein. Der Vorteil hierbei: Informationen zu früheren Impfungen können aus ärztlichen Unterlagen eingeholt werden, die müssen Praxen nämlich mindestens zehn Jahre aufbewahren. So können Ärzte und Ärztinnen ihre Corona-Impfung, aber auch länger zurückliegende Immunisierungen nachtragen und kostenlos einen neuen Pass ausstellen.

2. Impfzentrum

Viele Bürger und Bürgerinnen bekamen ihre Impfung in einem der zahlreichen öffentlichen Impfzentren. Auch diese verfügen über einen ausreichenden Vorrat an frisch gedruckten Pässen. Die Ausstellung erfolgt kostenfrei und unter Vorlage des Personalausweises sowie der elektronischen Gesundheitskarte ihrer Krankenkasse.

3. Apotheken

Apotheken nehmen eine zentrale Rolle in der Bekämpfung der Pandemie ein: Versorgung und Durchführung mit Selbsttests, Ausstellung von Impfzertifikaten und die Versorgung mit Schutzmasken. Selbstverständlich bekommen Sie bei der Apotheke ihres Vertrauens bei Verlust ihres Passes auch ein neues Exemplar ausgestellt.

Impfung nicht mehr dokumentiert - einfach auffrischen?

Neben der Corona Schutzimpfung gibt es natürlich auch noch andere Impfungen, die im Laufe des Lebens verabreicht werden, wie zum Beispiel Tetanus oder Diphterie. Viele davon erfolgen in der Kindheit und liegen bereits einige Jahre zurück.

Ist der Impfstatus gegen eine gewisse Krankheit gar nicht mehr in Erfahrung zu bringen, sollte die Immunisierung erneut durchgeführt werden.

Laut Dr. Britta Reckendrees, Impf-Expertin bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), gilt: "Was nicht dokumentiert ist, sollte als nicht durchgeführt gedeutet werden." Die STIKO rät in solchen Fällen, die empfohlenen Impfungen einfach nachzuholen, um den Patienten bestmöglich zu schützen. Impfungen können fast beliebig oft wiederholt werden, ohne dass eine große Gefahr besteht.

Erwachsene sollten zum Beispiel Impfungen gegen Tetanus und Diphterie sowieso alle zehn Jahre auffrischen, so die Ständige Impfkommission (STIKO) vom Robert Koch-Institut. Ab dem sechzigsten Geburtstag empfehlen die Expertinnen und Experten zudem die Pneumokokkenimpfung und jedes Jahr eine Impfung gegen Grippe.

Sehen Sie den Verlust des Passes also vielleicht einfach als Chance, die ein oder andere dringend nötige Auffrischung durchzuführen. Idealerweise sollten Impfungen aber natürlich so erfolgen wie empfohlen – und sicher auffindbar dokumentiert werden. Damit es Ihnen nicht wie dem Twitter-User geht.

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