Gag nach dem Anstich

"Layla" auf dem Oktoberfest: TV-Comedian trickst Wiesn-Kapelle aus

18.9.2022, 17:55 Uhr
Feiernde Menschen, viel Bier und Party-Musik - das Münchner Oktoberfest.

© Sven Hoppe, dpa Feiernde Menschen, viel Bier und Party-Musik - das Münchner Oktoberfest.

Das von den Besuchern heiß ersehnte "O'zapft is" von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) war gerade mal eine Stunde und 41 Minuten her, da sorgte die Kapelle im Schottenhamel-Zelt auf dem Oktoberfest bereits für den ersten Aufreger.

"Ich hab' 'nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler." Es sind die sexistischen Zeilen eines umstrittenen Liedes, das im Sommer für viel Diskussion gesorgt hat. Einer der Höhepunkte der Debatte war ein Spielverbot des Liedes auf dem Kiliani-Volksfest im unterfränkischen Würzburg.

Nun wird der Song, der sich in der vergangenen Woche noch auf Platz fünf der deutschen Single-Charts befand, auf Deutschlands bekanntestem Volksfest gespielt. Während sich das Publikum darüber freute und laut mitsang, löste es auf der Empore, wo in der Ratsbox prominente Gäste aus Politik und Gesellschaft auf das Treiben hinabblickten, Diskussionen aus.

Wie kam es dazu?

Festwirt Christian Schottenhamel sagte gegenüber der Süddeutschen Zeitung (SZ), dass dies keineswegs so geplant gewesen sei und er selbst überrascht war. Zwar sei der Song auf dem Münchner Oktoberfest nicht verboten worden, aber die Wiesnwirte hatten im Vorfeld erklärt, dass man auf das Lied im Musikprogramm freiwillig verzichten wolle - oder es mit entschärftem Text spielen wolle.

Wie kann es also sein, dass bereits so früh am Tag doch "Layla" in der Originalversion gespielt wurde? Der Kapellmeister habe gegenüber dem Festwirt erklärt, dass er überrumpelt wurde. Und zwar von keinem geringeren als dem Comedian und TV Total-Moderator Sebastian Pufpaff. Dieser sei an die Musiker herangetreten und habe sich als Dirigent für das Lied "Layla" angeboten. Der Kapellmeister ging davon aus, dass dies sicher abgestimmt sei und lies seine Leute loslegen.

Markus Söder (CSU) zeigte sich auf die Situation angesprochen gelassen: "Jeder soll auf dieser Wiesn anziehen, was er will, jeder soll essen, was er will, und wenn hier mal die Band ein Lied spielt, das nicht jedem gefällt, dann soll auch jeder singen können, was er will", wird der Ministerpräsident von der SZ zitiert. Katrin Habenschaden, Münchens Zweite Bürgermeisterin von den Grünen, meinte daraufhin: "Die Bemerkung hätte es meines Erachtens nicht gebraucht." Dennoch sieht auch sie die Situation gelassen: "Ehrlich gesagt ist mir die ganze Diskussion sowieso einen Hauch zu blöd."

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