Angriff auf Polizei

Mit Baby auf Corona-Demo: Rammte Mann einen Kinderwagen gegen Polizistin?

18.1.2022, 12:41 Uhr
In Sachsen kam es laut der Staatsanwaltschaft bei einem Corona-Protest zu einem tätlichen Angriff gegen die Polizei - mit einem Kinderwagen.

© Henry Mungenast via www.imago-images.de, imago images/Einsatz-Report24 In Sachsen kam es laut der Staatsanwaltschaft bei einem Corona-Protest zu einem tätlichen Angriff gegen die Polizei - mit einem Kinderwagen.

In ganz Deutschland gehen regelmäßig Gegner der Corona-Maßnahmen auf die Straße - dabei kommt es immer wieder zu tätlichen Angriffen gegen die Polizei. Große Aufmerksamkeit erlangten in den letzten Wochen Fälle, bei denen Kinder als eine Art "Schutzschild" gegenüber der Polizei missbraucht werden.

Laut dem Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, handelt es sich dabei nicht um Einzelfälle. "Es gibt das Phänomen häufiger, dass Eltern mit ihren Kindern, oft auch im Kinderwagen, zu Impfgegner-Demos gehen, um ihre Kinder als Schutzschilder gegen polizeiliche Maßnahmen einzusetzen“, sagte Malchow gegenüber der Rheinischen Post.

Ein ähnlicher Fall hat sich wohl auch in Sachsen zugetragen. Wie die Staatsanwaltschaft Dresden mitteilte, sei ein 34-jähriger Mann bei einer nicht genehmigten Corona-Demo in Pirna mit seinem Kind unterwegs gewesen - im Laufe des Protestzuges habe der Mann einer Polizistin einen Kinderwagen kurz hintereinander mindestens fünfmal mit Kraft in den Unterleib gestoßen. Die Beamtin habe dabei "nicht unerhebliche Schmerzen" erlitten.

Tätlicher Angriff, gefährliche Körperverletzung, versuchte Nötigung

Die Staatsanwaltschaft hat beim Amtsgericht beantragt, diesen Fall in einem beschleunigten Verfahren zu verhandeln. Dem Beschuldigten werden tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, gefährliche Körperverletzung und versuchte Nötigung zur Last gelegt.

Dem 34-Jährigen wird vorgeworfen, dass er bei einem Protestumzug, an dem circa 300 Personen teilgenommen haben, mit einem Kinderwagen auf eine Polizeibeamtin zugelaufen sei. Diese habe er angeschrien, ihn mit seinem Kind im Kinderwagen durchzulassen. Noch bevor die Polizistin den Mann zurückweisen konnte, wurde sie demnach von dem Beschuldigten attackiert.

Zudem soll der Mann nur eine Woche später bei einer anderen Corona-Demo erneut in Erscheinung getreten sein. Nachdem mehrere Polizisten die unerlaubte Versammlung einschlossen, sei der Mann mit seinem zehn Monate alten Sohn auf den Arm an eine Polizeikraft herangetreten. Damit wollte er laut Staatsanwaltschaft erreichen, dass der Beamte aus Sorge um das Kleinkind den Weg freigibt. Dies gelang dem Beschuldigten scheinbar nicht.

Der Beschuldigte ist laut der Staatsanwaltschaft nicht vorbestraft und hat die gegen ihn vorgebrachten Vorwürfe teilweise gestanden.

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