Streit um Bezahl-Abos

"Nein, Nein, Nein." - Stephen King vergleicht Elon Musk mit einem Hochstapler

6.11.2022, 21:26 Uhr
Stephen King vergleicht Musk mit dem findigen Tom Sawyer, der einen Zaun streichen soll. Statt es selbst zu machen überredet er seine Freunde dazu, und lässt sie für dieses Privileg bezahlen.

© Evan Agostini/Invision/AP/dpa Stephen King vergleicht Musk mit dem findigen Tom Sawyer, der einen Zaun streichen soll. Statt es selbst zu machen überredet er seine Freunde dazu, und lässt sie für dieses Privileg bezahlen.

Nicht alles ist Gold, was glänzt - es sei denn, Elon Musk hat seine Finger im Spiel. Was der reichste Mann der Welt berührt, scheint sich auf der Stelle in Gold zu verwandeln - oder doch zumindest Geld. Ob Musk sich mit der Twitter-Übernahme allerdings nicht eher die Finger verbrannt hat, bleibt abzuwarten.

Weil man ja "irgendwie seine Rechnungen bezahlen muss", veranschlagte der Tesla-Chef eine monatliche Abo-Gebühr für den berühmten blauen Haken. Der verifiziert User von öffentlichem Interesse und beugt damit Fake-Accounts und somit Fake News vor. Der Unmut der Twitter-Community über das neue Bezahl-System ist entsprechend groß. Allen voran kam sich Musk mit dem amerikanischen Horror-Autor Stephen King ins Gehege.

"Die sollten mich bezahlen"

"20 Dollar pro Monat, um mein blaues Häkchen zu behalten? Scheiß drauf, die sollten mich bezahlen.", schrieb King in einem Twitter-Post. Musk reagierte im Stile eines Händlers auf einem türkischen Basar, indem er King antwortete und ein niedrigeres Angebot ins Spiel brachte: "Wie wärs mit 8$?"

Es sind genau die acht Dollar, die nun für verifizierte User fällig werden. Dass es King mit über 400 Millionen verkaufter Bücher nicht ums Geld geht, liegt auf der Hand. Er bekräftigte es dann trotzdem nochmal in einem Antwort-Tweet. Ihm gehe es "ums Prinzip". Und das sieht so aus: Verifizierte Personen von öffentlichem Interesse wie Politiker, Journalisten und Prominente befüllen den Nachrichtendienst erst mit Inhalten und machen ihn so attraktiv und nützlich.

"Musk erinnert mich an Tom Sawyer"

Musk melkt King zufolge also diejenigen ab, die so oder so schon seine Cash-Cows sind. Und mit der Ansicht steht der Meisters des Schreckens nicht alleine da: Die Journalistin Laura Lippmann schrieb dazu: "Twitters Business-Modell war es schon immer, seine User als Freiwillige zu nutzen, die sich vom Mob lebendig verspeisen lassen. Uns aber dafür bezahlen lassen zu wollen, geht dann doch zu weit." King retweetete und geht noch einen Schritt weiter. Er vergleicht Musk mit dem findigen Tom Sawyer, der einen Zaun streichen soll. Statt es selbst zu machen überredet er seine Freunde dazu, "die Arbeit für ihn zu erledigen, und lässt sie für dieses Privileg bezahlen. Das ist es, was Musk mit Twitter machen will. Nein, nein, nein."

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