Landestypische Eigenarten

Nie mehr als Touri abgestempelt werden? Vermeiden Sie diese Floskeln im Urlaub!

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4.5.2023, 10:03 Uhr
Wer im Urlaub auf bestimmte Floskeln verzichtet und die landestypischen Verhaltensweisen kennt, wird nicht so leicht als Tourist abgestempelt.

© Matthias Niese, NN Wer im Urlaub auf bestimmte Floskeln verzichtet und die landestypischen Verhaltensweisen kennt, wird nicht so leicht als Tourist abgestempelt.

Badelatschen, Handtücher auf den Ligen, Sonnenbrand: Nach einigen Vorurteilen lassen sich Deutsche im Urlaub leicht als Deutsche enttarnen. Aussagekräftiger ist vermutlich eher, ob die Reisenden die landestypischen Verhaltensweisen beherrschen - oder eben mit vermeintlicher Kenntnisse der Gepflogenheiten vor Ort eher blamabel als Touristen auffallen. Zusammen mit Urlaubspiraten hat Babbel die beliebtesten europäischen Reiseziele der Deutschen im Jahr 2023 identifiziert und einige landestypische Verhaltensweisen aufgeführt, die es zu beachten gilt.

Griechenland

Der erste Eindruck zählt - das gilt beim Dating, bei einem Bewerbungsgespräch und eben auch im Urlaub. Denn: Oftmals lässt sich schon an der Begrüßung identifizieren, ob es sich um Locals oder Touris handelt. Das zeigt sich zum Beispiel in Griechenland, wo sich Freunde und Verwandte üblicherweise mit zwei Küssen und einer herzlichen Umarmung begrüßen. Was viele aber nicht wissen: Beim Küssen berühren sich die Wangen nicht.

Fremde und flüchtige Bekannte reichen sich die Hand. Die offene Handfläche sollte man bei derartigen Gesten allerdings nicht zeigen, da Griechen dies als eine Beleidigung auffassen.

Und noch ein No Go: In Griechenland bestellt man keinen "Griechischen Salat". Der korrekte landestypische Name lautet "Choriatiki".

Spanien

Bleiben wir beim Essen. In Spanien tickt die Mahlzeiten-Uhr bekanntlich anders als in Deutschland: Mittagessen wird um 15 Uhr serviert, Abendessen gibt es dann zwischen 21 Uhr und 22 Uhr. Wen zwischen diesen Zeiten der Hunger einholt, sollte sich für einen "Cortado", ein Bier oder einen Wein sowie für landestypische Tapas entscheiden. Wichtige Anmerkung zum Bier: In Spanien bestellt man kein "cerveza", sondern schlichtweg ein "quinto" (Bier in einem kleinen Glas), eine "mediana" (Bier im großen Glas) oder eine "botella" (Bier in der Flasche).

Italien

Timing bei den Mahlzeiten ist nicht nur in Spanien, sondern auch in Italien ein Thema - besonders was den Kaffee angeht. Cappuccino nach 12 Uhr? Ist als touristisch verpönt, schließlich gilt er als Frühstücksgetränk. Außerdem verbietet es sich, bei traditionellen Rezepten um Anpassungen zu bitten.

Niederlande

Die größte Barriere im Ausland liegt aber offensichtlich bei der Sprache. Selbst - oder gerade dann, wenn Reisende denken, den Sprachcode geknackt zu haben, blamieren sie sich oft. In den Niederlanden wird "-je" an das Wortende gehängt, um etwas zu verkleinern oder zu verniedlichen. Allerdings funktioniert das Diminutiv nicht mit allen Wörtern und klingt zum Beispiel bei "koffietje" oder "autootje" schlichtweg albern.

Portugal

Auch die Aussprache ist in vielen Sprachen tricky. Im Portugiesischen spricht man zum Beispiel "pão" (Brot) mit einem nasalen Laut aus. Außerdem klingen portugiesische Begriffe oftmals anders als spanische Begriffe - selbst wenn sie ähnlich geschrieben werden. Das ist zum Beispiel bei "tempo" oder "centro" der Fall.

Türkei

Ja, "güle, güle" ist in der Türkei eine Möglichkeit, sich zu verabschieden. Allerdings gilt hierbei Vorsicht: Die Grußfloskel, die sich wortwörtlich mit "lachen, lachen" übersetzen lässt, wünscht dass die Person, die geht, mit einem Lächeln aufbricht. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass ebendiese Person, die den Raum verlässt, diese Formulierung nie verwenden sollte. Verlässt man als Gast beispielsweise ein Restaurant, dann sagt der Kellner, also die Person, die bleibt, "güle, güle" - und nicht der Gast, der geht.

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