Trotz Vollzeit-Job: Wenn Sie unter 2.500 Euro brutto verdienen, sind Sie kurz vor der Armutsgrenze

Nürnberg - Trotz einer Vollzeitbeschäftigung verdient jeder fünfte in Deutschland lebende Mensch weniger als 2500 Euro brutto im Monat und steht damit kurz vor der Armutsgrenze. Und das, während Lebensmittel-, Strom- und Energiepreise stetig steigen.

Die Inflationsrate bleibt weiter hoch. Währenddessen muss in Deutschland jeder fünfte Beschäftigte mit weniger als 2500 Euro Brutto-Gehalt pro Monat auskommen. Wie der Merkur berichtete, ergab das eine Frage an das Bundesarbeitsministerium aus der Linksfraktion.

Wie die Neue Osnabrücker Zeitung berichtete, verdienten im Jahr 2021 4,7 Millionen Menschen, die für eine 40-Stunden-Woche angestellt sind, weniger als 30000 Euro brutto im Jahr. Im Osten Deutschlands betraf das ganze 30 Prozent.

Je nach Steuerklasse bleiben bei einem solchen Gehalt 1500 bis 1900 Euro pro Monat übrig. Wie das Statistische Bundesamt in einer Pressemitteilung erklärt, gilt eine Person als armutsgefährdet, "wenn sie über weniger als 60 % des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt." 2021 lag dieser Schwellenwert demzufolge bei 1251 Euro pro Monat bei einer alleinstehenden Person und bei 1627 Euro für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren.

Personen mit einem monatlichen Brutto-Gehalt von 2500 Euro liegen damit nur knapp über diesem Schwellenwert. Da dieser Wert aus dem Jahr 2021 stammt - bevor die hohe Inflation kam - dürften sie mittlerweile in die Armut gerutscht sein.

Ob das Gehalt zum Leben ausreicht, hängt natürlich auch von den individuellen Ausgaben ab. Alleinstehende rutschen dabei aber schneller in die Armut, als beispielsweise ein Ehepaar, bei dem einer der Partner mehr Geld verdient oder Menschen, die in einer Wohngemeinschaft leben, in der beispielsweise Mietkosten auf mehrere Personen verteilt werden. Bei den Werten des Arbeitsministeriums wurden diese Zusammenhänge nicht berücksichtigt.

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