Widerstand gegen Pläne von Edeka

Wurst-Streit um Edeka-Fabrik in Franken: Nürnberger Standort in Gefahr?

14.1.2022, 16:22 Uhr
In Hirschaid wehren sich Bürger gegen das geplante Edaka-Werk. Der Neubau würde das Aus für den Standort Nürnberg bedeuten.

© Patrick Seeger, dpa In Hirschaid wehren sich Bürger gegen das geplante Edaka-Werk. Der Neubau würde das Aus für den Standort Nürnberg bedeuten.

Edeka plant an der A73 eine als "Frischemanufaktur" bezeichnete Fabrik zur Produktion von Wurst, Käse, Antipasti und weiteren Lebensmitteln, von dem aus Nordbayern, Sachsen und Thüringen künftig beliefert werden sollen. "Mit einer Investitionssumme von rund 86 Millionen Euro ist der Neubau der Frische-Manufaktur Hirschaid für die Edeka Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen eines von vier derzeitigen Großprojekten", teilt der Lebensmittelhändler mit. Über 400 Märkte sollen von dort täglich mit Fleischerzeugnissen, Wurstspezialitäten nach regionalen Rezepturen, veganen Frischeprodukten, Käse und Fisch versorgt werden.

Der Beginn der Bauphase werde Anfang 2022 erwartet. Auf bisherigen Ackerflächen an der A73, nordwestlich der Möbelhäuser XXXLutz und Neubert, soll das Produktionswerk Anfang 2024 den Betrieb aufnehmen.

Für die bisherigen 340 Beschäftigten in Rottendorf und Nürnberg habe man - so Edeka gegenüber inFranken.de - einen "einen fairen Sozialplan unterzeichnet". So soll ein Teil der Beschäftigten in den Ruhestand gehen, ein weiterer Teil soll "eine andere Tätigkeit oder einen Wechsel innerhalb des EDEKA-Verbunds" vornehmen. Bei Wechsel nach Hirschaid zahle man unter anderem "eine Umzugsprämie".

Edeka beliefere von seinen Werken in Nürnberg und Rottendorf aus 410 Märkte "täglich mit Fleischerzeugnissen und Wurstwaren aus Eigenproduktion", heißt es in einer ersten Pressemeldung vom April 2021. Weil beide Standorte "baulich und wirtschaftlich nicht zukunftsfähig" seien, sollen sie künftig in einem neuen "Produktions- und Logistikzentrum in Hirschaid" aufgehen.

Doch gegen das geplante Werk gibt es Widerstand aus der ortsansässigen Bevölkerung. Die Bürgerinitiative "Initiative Hirschaid" kämpft gegen die "Wurstfabrik". Am 30. Januar wird es dazu einen Bürgerentscheid geben. Edeka verspricht dazu auf der Internetseite: "Hirschaid wird der lebenswerte Ort bleiben, der er ist. Es wird ausdrücklich keine Beeinträchtigungen für Mensch und Umwelt in der Marktgemeinde geben."

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