Diskussion in den Sozialen Medien

Wird Lorenzkirche zum Umschlagplatz? Das sagen Facebook-Nutzer zu den geplanten Kifferverbotszonen

Jana Röckelein

Online-Redakteurin

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15.3.2024, 10:22 Uhr
Ab dem 1. April 2024 wird der Kauf, Besitz und Konsum von Cannabis für Volljährige in Deutschland mit Vorgaben legal.

© IMAGO/Burkhard Schubert Ab dem 1. April 2024 wird der Kauf, Besitz und Konsum von Cannabis für Volljährige in Deutschland mit Vorgaben legal.

"Kiffen erlaubt" - aber nur mit 100 Meter Abstand zu Schulen, Kitas, Jugendzentren, Spiel- und Sportplätzen, heißt es ab 1. April auch in der Region Nürnberg. Wird das funktionieren?

Wir wollten auf NN.de und Facebook wissen: Sind Kifferverbotszonen rund um Schulen und Kindertagesstätten eine gute Idee? Die Antwort auf NN.de ist eindeutig.

Knapp 2300 Menschen haben abgestimmt. 62 Prozent halten die geplanten Kifferverbotszonen für sinnvoll und finden, dass Kinder unbedingt geschützt werden müssen, rund sieben Prozent sind unentschlossen, und 31 Prozent befürchten, dass die Kifferverbotszonen ein heilloses Durcheinander mit sich bringen.

Aufklärung statt Schutzzonen

Ein anderes Bild zeigt sich auf Facebook. Dort gibt es eher kritische Stimmen gegenüber den geplanten Kifferverbotszonen. Ganz pragmatisch sieht es beispielsweise ein Nutzer. Auf die Frage "Was halten Sie von Kifferverbotszonen" schreibt er: "Nichts".

Auch ein anderer Nutzer bezeichnet diese Zonen, wie sie beispielsweise rund um Kindergärten und Schulen geplant sind als "lächerlich". Das habe keine Schutzfunktion. Die bestehe in Aufklärung und Erziehung, kommentiert er.

"Eltern sind für Erziehung verantwortlich"

Braucht es diese Zonen überhaupt, fragt sich eine andere Nutzerin. Sie schlussfolgert: "Es wird legal sein, also kann es auch überall konsumiert werden. Eltern sind "noch" für die Erziehung verantwortlich."

Kritisch sieht die Verbotszonen und deren Sinnhaftigkeit auch ein anderer Nutzer, der schreibt: "Bis jetzt war ganz Deutschland eine Verbotszone und das hat genau null funktioniert. An jeder Schule (außer Grundschule hoffentlich) gibt es Zugang zu Drogen."

Einige Nutzer ziehen Vergleiche zum öffentlichen Alkoholkonsum und fragen sich, wie hier eine Nutzerin: "Aber das Saufen immer und überall in der Öffentlichkeit geht klar?"

Wird die Lorenzkirche zum Drogenumschlagplatz?

Mit Blick auf die Kifferverbotszonen und "weißen Flecken" in den Fußgängerzonen, in denen ab 1. April legal Cannabis konsumiert werden darf, schlussfolgert ein anderer Nutzer: "Die Lorenzkirche wird der Umschlagsplatz".

Warum gibt es überhaupt Kifferverbotszonen?, fragt sich eine andere Nutzerin und schiebt nach: "Sollte die Legalisierung nicht unter anderem dafür gut sein, dass man diesen riesigen bürokratischen Aufwand nicht mehr hat und die Justiz entlastet wird?"

Ein anderer Nutzer hingegen bezeichnet die neuen Verbotszonen als "ganz gut", ergänzt aber: "Wie viele es auch werden, es braucht Kontrolle und Durchsetzung."

Eine klare Linie zur Frage der Kifferverbotszonen scheint es auf Facebook nicht zu geben. Eine Nutzerin versucht beide Seiten zusammenzufassen und schreibt: "Ich bin keine Konsumentin und werde es durch die Legalisierung auch nicht. Aber ich akzeptiere, dass es nun möglich und kontrollierter zugänglich ist. Jedem das Seine und ich kann nur jedem wünschen, dass er/sie/divers mehr Freude als Schaden dadurch erleidet. Allerdings möchte ich jeden, der Gebrauch davon nimmt freundlich und inständig Bitten, auf Kinder und deren Aufenthaltsorte Rücksicht zu nehmen."

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