
Junge Künstlerinnen sorgen für Freude
Bunte Katze im Treppenhaus: CEG stellt Bilder in der Erlanger Kinder- und Jugendklinik aus
„Ärztliche Kunst allein vermag nicht alles“, zitierte der Direktor der Kinder- und Jugendklinik des Uniklinikums Erlangen, Prof. Dr. Joachim Wölfle, den griechischen Arzt und Lehrer Hippokrates. Dessen Schriften zufolge sei es auch Laien möglich, etwas für Kranke zu tun. „Denn eine schöne Umgebung, Licht und Farben und die Gefühle, die sie hervorrufen, können einen positiven Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden haben“, betonte Wölfle. Damit dankte er den 15 Schülerinnen des Christian-Ernst-Gymnasiums Erlangen (CEG), die seine Klinik im Rahmen des P-Seminars „Schule – Kunst – Gesellschaft“ mit selbst gemalten Acrylbildern beschenkten.

Gemeinsam mit den Schülerinnen der zwölften Klasse, mit Schulleiter Thomas Kellner, Seminarleiterin Vesna Ćosić-Pavlović und Marion Müller, leitende Erzieherin der Kinderklinik, besichtigte Wölfle die im Erdgeschoss und in einem Treppenhaus ausgestellten Werke. „Ein Kollege hat mir heute berichtet, er sei die Treppe runtergegangen und unten mit einem Lächeln angekommen. Irgendetwas war anders als sonst, und er wusste erst gar nicht, was. Dann fiel es ihm auf: Es waren eure Bilder, die diese Stimmung hervorgerufen haben“, so Wölfle in seiner Begrüßungsrede an die Künstlerinnen.

Die großen, leuchtend bunten Köpfe von Katze, Eule und Elefant begrüßen fortan alle, die durch dieses Treppenhaus der Kinderklinik gehen. Unten im Gang zieren nicht weniger bunte Gemälde von Städten und niedlichen Tieren die Wände: ein Affe und Tabletten in Bananenform, ein Krokodil mit Gipsbein sowie Darstellungen von New York, Athen, Venedig und Rom, aber auch von Erlangen und Jena.

Selbst kreierte Sticker mit Tiermotiven geben den Patientenzimmern von nun an ihre Namen. So kann es sein, dass ein Kind beim Seepferdchen „wohnt“, beim Pinguin oder bei der Giraffe. Die Aufkleber sollen bald auch noch in kleinerer Form produziert werden, um damit zum Beispiel die Rucksäcke der Kinder und Jugendlichen oder andere (persönliche) Gegenstände zu bekleben.
Ziel der Projektgruppe war es nach eigener Aussage, „mit der Aktion längere Warte- und Aufenthaltszeiten für die behandelten Kinder, Jugendlichen und ihre Eltern auf eine spannende und erlebnisreiche Weise zu überbrücken.“ Für Joachim Wölfe geht die Wirkung sogar noch darüber hinaus: „Nach mehreren Jahrzehnten Erfahrung in der Medizin kann ich sagen: Eure Kunst wird unsere Patientinnen und Patienten von ihrer Krankheit, von ihren Sorgen und Nöten ablenken und kann damit auch zu ihrer Genesung beitragen.“
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