Erste Förderprojekte
Erlangen: Klimafonds der Metropolregion unterstützt Kommunen bei Klimawende und Nachhaltigkeit
6.12.2023, 16:49 UhrDie Metropolregion Nürnberg (EMN) hat einen gemeinnützigen Fonds für Klimaschutz und Nachhaltige Entwicklung ins Leben gerufen: „Unser Klimafonds“. Ab sofort können dort 3,6 Millionen Menschen und tausende Unternehmen regionalen Klimaschutz fördern und die Kommunen in Sachen Klimawende und Nachhaltigkeit unterstützen. Das teilt die Stadt Erlangen in einer Pressemitteilung mit.
Der Raum Forchheim ist Europas größte Anbauregion für Süßkirschen: Doch kann das angesichts des Klimawandels so bleiben? Das Forchheimer Obstinformationszentrum will neue Wege erforschen. Dafür entwickelt es eine Pilotanlage, die Klimaschutz, Umweltschutz und Klimaanpassung verbindet.
Ein Photovoltaik-Dach schützt die Bäume vor extremer Hitze und hält zugleich Regen von den reifen Früchten fern. Der bei Kirschen schwer vollständig zu vermeidende Pestizideinsatz kann so deutlich verringert werden. Das anfallende Regenwasser wird gesammelt und bedarfsgerecht auf den Boden verteilt. Wie gut das alles klappt und ob die Kirschen trotz der Beschattung gedeihen, wird genau überwacht.
Zukunftsträchtiges Pilotprojekt
Ein zukunftsträchtiges Pilotprojekt voller Hoffnung, das aber erst einmal eine erhebliche Investition bedeutet. Diese stemmt der Landkreis Forchheim mit Unterstützung des Klimafonds der Metropolregion.
„Unser Klimafonds“ ist ein Instrument von Kommunen für Kommunen. Vertreter von Städten, Gemeinden und Landkreisen bilden die Gremien des Fonds. Die Mittel für die Projekte vor Ort stammen aus der Region und setzen sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und sonstigen Zuwendungen zusammen.
Nun startet auch die Bekanntmachung neuer Förderprojekte und erster Spendenkampagnen. Schwerpunkte sind erneuerbare Energien mit sozialem Fokus, Zukunftsbildung an Schulen, Kitas und im Alltag sowie nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum. „Noch stehen wir am Anfang der Geschichte unseres Klimafonds“, so die stellvertretende EMN-Vorsitzende und Erlanger Umweltreferentin Sabine Bock. „Entscheidend ist, was jetzt folgt und wie stark die Unterstützung aus der Region für Klimaschutz und Nachhaltigkeit in unseren Kommunen ist.“
Denn daran wird sich bemessen, wie sehr der Klimafonds dazu beitragen kann, dass die Metropolregion ihre eigenen Klimaziele erreicht. Und diese Unterstützung will man attraktiv gestalten und hat daher z.B. in der Vorweihnachtszeit Geschenkkarten entwickelt. Wer will, kann damit über die Website des Klimafonds schnell und einfach eine regionale neue Fördermöglichkeiten suchen, etwa die Wässerwiesen im Wiesenttal.
Herausragendes Ökosystem
„Wir versuchen seit Jahren Mittel für die Aufrechterhaltung unserer Wässerwiesen über herkömmliche Förderstrukturen zu akquirieren“, sagt Roland Lindacher. Er ist zuständig für die Sanierung der zwei Hauptwehre, die entscheidend für das herausragende Ökosystem der Wässerwiesen sind. Bis zu einer halben Million Tonnen CO2 kann dieser Wiesenverbund über 20 Jahre speichern. Dank einer klugen Bewässerungsstrategie, die Jahrhunderte alt ist, aber nun in Zeiten der Erderwärmung und Klimakrise aktueller denn je. Trotzdem fehlt ein sechsstelliger Betrag, für den nun eine neue Tür aufgestoßen werden soll: eine Spendenkampagne des Klimafonds.
Die meisten Förderanträge erreichten den Klimafonds bislang vonseiten der Kommunen. „Fast hundertfach höher als das bereitgestellte Budget aus Mitgliedsbeiträgen war die zuletzt beantragte Summe“, so Geschäftsführer Andreas Eichenseher. „Umso glücklicher sind wir, dass das Fundraising startet und wir in Zukunft noch mehr Anträge von Gemeinden, Genossenschaften, Vereinen oder Unternehmen unterstützen können.“
Dafür baut man seitens des Klimafonds auch auf die Unterstützung der vielen Unternehmen aus der Region. Eines davon ist die Nürnberg Messe, die seit der Gründung Fördermitglied des Klimafonds ist. „Wir engagieren uns gerne für die Metropolregion. Nachhaltigkeit ist wichtiger Bestandteil unseres Geschäftsmodells. Da liegt es auf der Hand, dass wir auch den Klimafonds unterstützen. Um dem Klimawandel zu begegnen braucht es zweierlei: zielführende Projekte und die entsprechenden Mittel, um diese umzusetzen“, sagt Tanja Rätsch von der Nürnberg Messe.
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