Die Erlanger Stadtrats-Grünen fordern neue Tempo-30-Anordnungen in der Hugenottenstadt. Betroffen wäre die Kurt-Schumacher-Straße (Bild) sowie 17 weitere Straßenzüge in Erlangen.
© Christian Bauriedel
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Die Erlanger Stadtrats-Grünen fordern neue Tempo-30-Anordnungen in der Hugenottenstadt. Betroffen wäre die Kurt-Schumacher-Straße (Bild) sowie 17 weitere Straßenzüge in Erlangen.

Mehr Verkehrssicherheit

Grüne fordern Tempo 30 in Erlangen: Konkret geht es um diese 18 Straßen

Die Einführung von Tempo 30 in Städten ist ein bewährtes Mittel, um Verkehrssicherheit zu erhöhen, Lärm zu reduzieren und den Klimaschutz voranzutreiben. In vielen deutschen Kommunen war es jedoch bislang schwierig, entsprechende Anordnungen durchzusetzen.

Eine Reform der Straßenverkehrsordnung (StVO), die am 11. Oktober 2024 in Kraft getreten ist, schafft nun neue Möglichkeiten für eine umfassendere Einführung von Tempo 30 – insbesondere in Bereichen, die von Kindern, Fußgängern und mobilitätseingeschränkten Menschen genutzt werden.

"Gerade für Kinder, die oft unvorhersehbar auf Straßen laufen, reduziert eine niedrigere Geschwindigkeit das Unfallrisiko erheblich", ist Andrea Winner, eine der beiden Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Erlanger Stadtrat, überzeugt. Laut Studien verringert Tempo 30 nicht nur die Anzahl der Unfälle, sondern auch deren Schweregrad: Während bei Tempo 50 ein Zusammenstoß mit einem Fußgänger in vielen Fällen tödlich endet, überleben Betroffene bei Tempo 30 deutlich häufiger.

Reform erleichtert die Einführung von Tempo 30

Durch die StVO-Novelle können Städte nun leichter Tempo 30 anordnen – vornehmlich in der Nähe von Schulen, Kindergärten, Spielplätzen oder Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. "Diese Regelung erlaubt uns endlich, Verkehrsbereiche besser an die Bedürfnisse der schwächsten Verkehrsteilnehmer anzupassen", ergänzt der grüne Stadtrat Christian Eichenmüller, Sprecher für Klima und Mobilität.

Neben der Verkehrssicherheit trägt Tempo 30 auch zum Lärmschutz bei. Autos erzeugen bei niedrigerer Geschwindigkeit weniger Abroll- und Motorengeräusche, was insbesondere für Anwohner eine spürbare Verbesserung darstellt. "Tempo 30 reduziert die Luftschadstoff- und Lärmbelastung, erhöht die Aufenthaltsqualität und wird von den Anwohnenden positiv wahrgenommen", so Eichenmüller weiter.

Argumente für Tempo 30: Spritsparend und umweltfreundlicher

Auch der Klimaschutz spielt eine Rolle: Bei konstantem Fahren mit 30 km/h sinkt der Kraftstoffverbrauch vieler Fahrzeuge, was zu einer Reduzierung des CO₂-Ausstoßes beiträgt. Besonders in Stadtgebieten, in denen häufig gebremst und wieder beschleunigt wird, kann eine geringere Maximalgeschwindigkeit helfen, Emissionen zu senken.

Vor dem Hintergrund dieser positiven Effekte hat die Grüne Stadtratsfraktion nun die Einführung von Tempo 30 für 18 Straßenzüge in Erlangen beantragt. Die Auswahl basiert auf den neuen gesetzlichen Vorgaben und konzentriert sich auf Straßen mit hoher Fußgängerdichte, Schulwegen oder sensiblen Einrichtungen. Die Grünen fordern, dass die Verwaltung die Einführung dieser Geschwindigkeitsbegrenzungen prüft und eine Einzelbegründung für jede Ablehnung liefert.

Konkret handelt es sich dabei um folgende Straßenzüge in Erlangen: Kurt-Schuhmacher-Straße, Sieglitzhofer Straße, Hartmannstraße, Sebastianstraße, Felix-Klein-Straße, Fürther Straße, der westliche Teil der Tennenloherstraße, Bunsenstraße, Schuhstraße, Sieboldstraße/Langemarckplatz/Fahrstraße, der nördliche Teil der Zeppelinstraße, Artilleriestraße, Koldestraße, Essenbacher Straße/Spardorfer Straße, Palmstraße, der nördliche Teil der Odenwaldallee, Mönaustraße zwischen Kreisel Zambellistraße und Kreuzung am Adenauerring sowie die Schallershoferstraße bis Hans-Sachs-Straße.

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