Im Juli wählt Jury den Sieger aus

Ideenwettbewerb Erinnerungs- und Zukunftsort "Hupfla" in Erlangen geht in nächste Phase

Redaktion Erlanger Nachrichten

22.4.2023, 13:00 Uhr
Momentan wird der Ostflügel der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Erlangen abgerissen. Zeitgleich läuft der Ideenwettbewerb für den "Erinnerungs- und Zukunftsort".

© Harald Sippel, NN Momentan wird der Ostflügel der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Erlangen abgerissen. Zeitgleich läuft der Ideenwettbewerb für den "Erinnerungs- und Zukunftsort".

Die erste Phase des städtebaulichen und freiraumplanerischen Ideenwettbewerbs für den Erinnerungs- und Zukunftsort Heil- und Pflegeanstalt Erlangen ist mit der Sitzung des Preisgerichts zu Ende gegangen. Insgesamt 53 Wettbewerbsarbeiten wurden in der Preisgerichtssitzung beurteilt, neun davon haben diese erste Hürde genommen und wurden für die weitere vertiefte Bearbeitung in der zweiten Wettbewerbsphase ausgewählt. Näher öffentlich vorgestellt werden die neun Arbeiten, die jetzt in die zweite Phase kommen, vorerst nicht.

Die Entscheidung des fünfzehnköpfigen Gremiums fiel einstimmig aus. „Wir freuen uns über die vielen Beiträge, die uns erreicht haben. Das zeigt eindrucksvoll die Bedeutung des Erinnerungs- und Zukunftsorts“, erklärte Oberbürgermeister Florian Janik. „Mit der Preisgerichtsentscheidung haben wir ein wirklich positives und einstimmiges Ergebnis gefunden. In den ausgewählten Konzeptansätzen sehen wir ein großes Potential und einen guten Weg für die weiteren Planungsschritte“, so OB Janik weiter.

Jury lobt Vielfalt der Beiträge

Die Jury lobte das Engagement der Teilnehmerteams und die Vielfalt der eingereichten Beiträge. „Wir sehen, dass der gewählte Weg, für dieses sensible Thema einen offenen Ideenwettbewerb auszuloben, richtig war“, sagte Planungs- und Baureferent Josef Weber. Einen ganzen Tag lang beurteilte eine hochkarätig besetzte Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Auslobenden, des Forums Erinnerungs- und Zukunftsort und des Universitätsklinikums sowie Gedenkstätten-Experten, Stadtplanern und Landschaftsarchitekten die Arbeiten.

„Wir haben viele spannende und beeindruckende Vorschläge erhalten, die das Thema aus ganz unterschiedlichen Perspektiven bearbeitet haben“, freuten sich auch Christa Naaß, Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten des Bezirks Mittelfranken, und Prof. Günter Dippold, Bezirksheimatpfleger des Bezirks Oberfranken. Die für die zweite Phase ausgewählten Teilnehmenden erhalten nun die Möglichkeit, ihre dargestellte Idee weiter auszuarbeiten und zu vertiefen.

Verfahren weiterhin nicht-öffentlich

Die Preisgerichtssitzung für die zweite Phase findet im Juli statt. Das Verfahren ist weiterhin nicht-öffentlich, die Teilnehmenden bleiben bis zur Bekanntgabe der Ergebnisse nach Abschluss der zweiten Phase anonym. Mit dem Wettbewerb wollen die drei Auslober - Stadt Erlangen, Bezirk Mittelfranken und Bezirk Oberfranken - eine erste Vorstellung davon gewinnen, wie der Erinnerungs- und Zukunftsort Heil- und Pflegeanstalt Erlangen einmal gestaltet werden könnte.

„Uns ist dabei wichtig, dass nicht nur das ehemalige Anstaltsareal, sondern auch der weitere Stadtraum und mit den NS-Medizinverbrechen in Zusammenhang stehende Orte in den Blick genommen werden“, so Weber. Zusammen mit dem Rahmenkonzept, das im Jahr 2020 von Prof. Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, und seinem Mitarbeiter Julius Scharnetzky erarbeitet worden war, bildet das Ergebnis des Wettbewerbs die Grundlage für die Ausarbeitung eines künftigen Gedenkstätten-Konzepts.

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