Gerichtsverhandlung wegen Aktion

Klimaaktivisten des Erlanger "Känguru Kollektivs" rufen zur Demo vor dem Amtsgericht auf

20.1.2024, 19:00 Uhr
Neben der Person rechts im Bild müssen sich zwei weitere Klimaaktivisten in wenigen Tagen vor dem Erlanger Amtsgericht verantworten, weil sie den 141 Meter hohen Stadtwerke-Schlot hinaufgeklettert sind.

© Torsten Hanspach, NN Neben der Person rechts im Bild müssen sich zwei weitere Klimaaktivisten in wenigen Tagen vor dem Erlanger Amtsgericht verantworten, weil sie den 141 Meter hohen Stadtwerke-Schlot hinaufgeklettert sind.

Am Montag, 22. Januar, um 10 Uhr findet vor dem Amtsgericht Erlangen ein Strafprozess gegen drei junge Klimaaktivistinnen und -aktivisten statt, die im März 2023 auf den Schornstein des Gaskraftwerks der Erlanger Stadtwerke (ESTW) geklettert sind und dort ein Banner mit der Forderung “Exit Gas Now” befestigt haben.

Bei der Protestaktion im März 2023 wollte die Gruppe “Känguru Kollektiv” auf die Dringlichkeit des Ausstiegs aus fossilen Energien wie zum Beispiel Gas aufmerksam machen, heißt es in einer Pressemitteilung im Vorfeld des Prozesses. Dieser Ausstieg müsse unverzüglich realisiert werden, um die ohnehin schon aufgeweichten Klimaziele der Stadt Erlangen erreichen zu können, schreibt das "Känguru Kollektiv".

Keine Beeinträchtigungen durch Kletter-Aktion

Die Klimaaktivisten betonen auch: "Bei der Aktion kam es weder zu Beeinträchtigung des öffentlichen Verkehrs, noch wurde der Betrieb des Gaskraftwerks gestört oder Infrastruktur beschädigt." Dennoch müssen sich die drei Aktivistinnen und Aktivisten für das Aufhängen des Banners und das damit einhergehende Betreten des Betriebsgeländes der ESTW vor Gericht verantworten.

Kritik an Klima-Fahrplan der Stadt Erlangen

"Ein baldiger Umbau des Wärmenetzes auf Erneuerbare Energien, wie im Fahrplan Klima-Aufbruch von der Stadt Erlangen beschlossen, ist derweil nicht in Sicht und das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels wird damit immer unwahrscheinlicher", schreibt das "Känguru Kollektiv" weiter.

Am Morgen des Prozesstages wird laut der Pressemitteilung um 9 Uhr eine Demo vor dem Amtsgericht in der Mozartstraße stattfinden, "welche die Solidarität mit den Angeklagten zum Ausdruck bringen soll".

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