Zur Tat von Münster

Mahnwache in Erlangen: Gedenken an einen jungen Mann mit Zivilcourage

Redaktion Erlanger Nachrichten

4.9.2022, 14:44 Uhr
 "Dass ein junger Mensch so für seine Zivilcourage bestraft wird, ist wirklich abscheulich", sagt Josephine Taucher (re.), Gruppenleitung des Vereins Trans-Ident e.V. in Erlangen und Organisatorin der Mahnwache.   

© Hans von Draminski, NN  "Dass ein junger Mensch so für seine Zivilcourage bestraft wird, ist wirklich abscheulich", sagt Josephine Taucher (re.), Gruppenleitung des Vereins Trans-Ident e.V. in Erlangen und Organisatorin der Mahnwache.  

"Mir war sofort klar, dass wir das nicht unkommentiert lassen können" sagt Josephine Taucher, Gruppenleitung des Vereins Trans-Ident e.V. in Erlangen und Organisatorin der Mahnwache.

"Jahrelang niemand getötet"

"Dass ein junger Mensch so für seine Zivilcourage bestraft wird, ist wirklich abscheulich. Wir wissen nicht, ob es zur Tat beigetragen hat, dass Malte selbst transgeschlechtlich war. Für uns als Verein ist es aber eine Zäsur – jahrelang war in Deutschland keine Trans-Person mehr getötet worden."

Blumen und Kerzen liegen an der Gedenkstätte für Malte C auf den Stufen des historischen Rathauses am Prinzipalmarkt. Ein 25 Jahre alter Mann war bei einer Christopher-Street-Day-Versammlung in Münster brutal niedergeschlagen und schwer verletzt worden. Später ist er im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. 

Blumen und Kerzen liegen an der Gedenkstätte für Malte C auf den Stufen des historischen Rathauses am Prinzipalmarkt. Ein 25 Jahre alter Mann war bei einer Christopher-Street-Day-Versammlung in Münster brutal niedergeschlagen und schwer verletzt worden. Später ist er im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.  © Bernd Thissen, dpa

"Traurige Zuspitzung"

Josephine Taucher weiter: "Für uns ist das die traurige Zuspitzung einer immer stärker polarisierenden Debatte über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Diese Debatte hat nun ein Opfer gefordert und wenn diese Spirale nicht gestoppt wird, wird das nicht so bei einem Fall bleiben. Die Zahlen der Gewalttaten steigen stark."

Der mutmaßliche Täter war am Freitag festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt worden.

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