Stromkabel beschädigt

Sperrung auf der A3 bei Höchstadt ist aufgehoben: Polizei zieht Schreckensbilanz

25.3.2024, 11:43 Uhr
Eine Starkstromleitung war bei Pommersfelden über der Autobahn beschädigt worden - das sorgte für Verkehrschaos.

© Daniel Löb, dpa Eine Starkstromleitung war bei Pommersfelden über der Autobahn beschädigt worden - das sorgte für Verkehrschaos.

Am Mittwochabend, 23. März, kam es auf der Baustelle der A3, zwischen den Anschlussstellen Höchstadt-Nord und Höchstadt-Ost zu einem Arbeitsunfall. Ein Bohrgerät beschädigte eine auf Höhe der Ortschaft Etzelskirchen (Lkr. Erlangen-Höchstadt) verlaufende Hochspannungsleitung, die unter Strom stand, massiv. Zwei Leitungen wurden komplett abgerissen, weitere sind stark beschädigt.

Um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, wurde die A3 in beide Richtungen komplett gesperrt. Nach den ersten Informationen der Polizei - so teilt die Agentur News5 mit - waren die Reparaturarbeiten in der Nacht zu gefährlich. Nachdem die Bayernwerk AG die Sicherungsmaßnahmen abgeschlossen hatten, konnte die A 3 bereits am Freitagmorgen um 3.20 Uhr wieder in beide Fahrtrichtungen freigegeben werden.

Provisorischer Weg zum Mast muss gebaut werden

Der Grund für die lange Sperrung: Es musste ein provisorischer Weg zum Strommast gebaut werden. Der Strommast wurde bei dem Vorfall extrem verbogen. Ein Kran wurde benötigt, um den Mast zu sichern.

Es kam zu einem kilometerlangen Stau, der sich auf der Autobahn bildete. Die Umleitung führte durch die in der Nähe liegende Ortschaft Mühlhausen, wo es ebenfalls zu stockendem Verkehr und einem Staugelage kam.

Auch in Höchstadt kam es zu einem Verkehrschaos und entsprechend vielen Unfällen und Unfallfluchten. Das teilte die Polizeiinspektion Höchstadt am Freitag mit. Ihr Pressebericht ist lang: Ein Sattelauflieger fuhr einer Opelfahrerin um 5.50 Uhr in der Lindenstraße auf. Die Fahrerin klagte über Schmerzen und musste sich in ärztliche Behandlung begeben. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von ca. 2500 Euro.

Fahrer begeht Unfallflucht

Um 7.20 Uhr beschädigte eine Sattelzugmaschine auf der B 470 Höhe Lonnerstadt beim Linksabbiegen ein Verkehrszeichen. Der Fahrer entfernte sich von der Unfallstelle, ein Zeuge konnte jedoch die Firmenaufschrift mitteilen. Gegen 10.15 Uhr befuhr ein LKW mit Anhänger die Lindenstraße und kollidierte mit einem Telekomverteiler. Der Fahrer hielt zwar kurz an, fuhr dann aber einfach weiter. Durch eine Zeugin konnte das Kennzeichen mitgeteilt werden. Es entstand ein Sachschaden von mindestens 5.000 Euro.

Zwischen Ailsbach und Unterwinterbach kam es gegen 18.55 Uhr zu einem Zusammenstoß zwischen zwei Pkw. Ein Mercedesfahrer überfuhr eine Kuppe von Ailsbach kommend in Richtung Unterwinterbach. Nach Überfahren dieser Kuppe kam es zu einem Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Fahrzeug. Der Sachschaden beider Fahrzeuge liegt bei ca. 7000 Euro.

Der Fahrer eines Sattelgespanns befuhr gegen 21 Uhr die Ortsverbindungsstraße von Nackendorf in Richtung Etzelskirchen, auf der lediglich bis 2,8 Tonnen zugelassen sind. In der Engstelle Pfarrer-Eckert-Straße blieb er stecken. In einem mehrminütigen Manöver zwängte er sich mit seinem Gespann durch die Engstelle und touchierte hierbei eine Hauswand und eine dort angebrachte Laterne, die dadurch abgerissen wurde. Der Fahrer stieg aus seinem Fahrzeug aus, begutachtete den Schaden und beschloss anschließend, weiter zu fahren. Aufmerksame Zeugen konnten aber auch hier das Kennzeichen mitteilen. Es entstand ein Schaden von ca. 12.500 Euro am Haus.

Zudem kam es im Laufe des Tages zu mehreren Kleinunfällen bei denen sich die beteiligten Verkehrsteilnehmer selbst einigten oder an der Unfallstelle bis zum Eintreffen der Polizei warteten.

Situation auf den Rastanlagen entspannt sich

Auf den Autobahnen im Zuständigkeitsbereich der Verkehrspolizei Erlangen ereigneten sich während der fast 32-stündigen Vollsperrung insgesamt vier Verkehrsunfälle. Dabei handelte es sich um drei sogenannten Kleinunfälle mit einem Gesamtschaden von ca. 4000 Euro. Bei einem Spurwechsel um 20:25 Uhr im zähfließenden Verkehr auf der A 73 Höhe Erlangen erlitt der Fahrer eines Pkw leichte Verletzungen. Hier liegt die Schadenshöhe bei ca. 10000 Euro.

Am Freitagmorgen entspannte sich die Parksituation auf den Rastanlagen. Diese waren aufgrund des Unfalls erheblich überlastet. Vor allem Schwertransporte, welche die Ausweichrouten nicht befahren durften, mussten dort warten.