
Die Kinderstube ist voll
Flauschiger Viererpack für Nürnbergs Wanderfalken
Wer nicht genau hingeschaut hat, der hat sich am Dienstag schon gefreut. Da nämlich hat einer großer Wanderfalke ein Beutetier so über das Gelege gehalten, dass es fast so ausgesehen hat, als wäre ein erstes Küken bereits geschlüpft.

Ganz so schnell war der Falken-Nachwuchs im Sinwellturm auf der Kaiserburg dann aber doch nicht. Als sich am Dienstag die ersten Fans nämlich schon freuten, war das erste Küken gerade erst dabei, sich langsam durch die schützende Eihülle zu picken - und wer genau hingesehen hat, der konnte das auch sehen. Das erste Küken schlüpfte dann tatsächlich in der Nacht zum Mittwoch. Blicken ließ es sich zunächst noch nicht. Leere Eierschalen waren in der Nacht aber zu sehen. Auch ein Piepsen konnten Zuschauer über die Webcam schon hören.
Gegen Mittwochmittag dann die große Überraschung: Vogelbaby Nummer eins ist nicht mehr allein! Auf der Webcam war zu sehen, wie die beiden Jungtiere gefüttert wurden. Ab Donnerstag dann hatten die Altvögel gleich noch mehr zu tun: Nun war auch ein drittes Küken geschlüpft. Sehen lassen hat es sich aber zunächst noch nicht. Die Falken haben ihren Nachwuchs nämlich just in den Bereich der Bruthöhle bugsiert, der von der Kamera nicht erfasst wird. Am Freitagmorgen aber war es soweit: Endlich ist Küken Nummer drei auch zu sehen. Von der Vogelmama wurde es ausgiebig gefüttert.

Pünktlich zum Start ins Wochenende erblickte dann auch Nachwuchs Nummer vier das Licht der Nürnberger Welt. Das Gelege wird erst richtig bebrütet, wenn es komplett ist. Durch diesen Trick verhindert die Natur, dass die Küken unterschiedlich entwickelt sind und ein kräftigeres Vogelbaby seinen zarteren Geschwistern das Futter wegfressen kann.
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Die Wanderfalken auf der Kaiserburg sind mit ihrem Nachwuchs heuer früher dran als im vergangenen Jahr. Damals schlüpfte das erste Küken erst am 16. April. In den vergangenen Jahren haben die Wanderfalken auf der Kaiserburg immer mehr Fans gewonnen - und die können die Vögel heuer sogar noch besser als früher beobachten. Seit Dezember ist schließlich eine zweite Kamera vor der Bruthöhle installiert. Hier kann man das Panorama über Nürnberg bewundern und später auch den Wanderfalken-Nachwuchs bei seinen ersten Flugübungen beobachten.
Die Beobachtung der Wanderfalken ist ein Teil des Projekts "Lebensraum Burg" innerhalb der bayerischen Biodiversitätsstrategie. In den vergangenen Jahren waren bereits 14 junge Wanderfalken aus dem Nistkasten auf der Kaiserburg ausgeflogen. Insgesamt wird das naturnahe Leben auf der Burg seit 2009 genauer beobachtet. Bislang seien auf einer Fläche von 65.000 Quadratmetern rund 2000 Tierarten nachgewiesen worden.
Dieser Text wurde am 9. April aktualisiert.
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