Der japanische Film "Broker" zieht seine Familiengeschichte ungewöhnlich auf

Nürnberg - Was macht eine Familie aus? Dieser Frage ging der japanische Regisseur Hirokazu Kore-eda schon häufiger nach, etwa in seinem vielgerühmten Drama "Shoplifters". Auch sein neuester Film "Broker" erzählt von einer ungewöhnlichen Familie.

In leisen Tönen, mit Witz – und einem tollen Hauptdarsteller. Der mit seiner Rolle im Oscar-prämierten Film "Parasite" berühmt gewordene Südkoreaner Song Kang-ho glänzt in der Hauptrolle. Er spielt den Kleinkriminellen Sang-hyun, der sich mit seinem Partner Dong-soo (Gang Dong-won) ein Geschäftsmodell ausgedacht hat: Sie greifen an der Babyklappe abgegebene Babys ab und verkaufen sie an wohlhabende Paare, die aus verschiedenen Gründen nicht offiziell adoptieren können.

Dong-soo arbeitet bei der Organisation, die die Babyklappe organisiert, so dass er die Kinder unauffällig verschwinden lassen kann. Doch skrupellos sind die beiden nicht, sondern auch am Wohlergehen der Kleinen interessiert. Eines Nachts lässt die junge Mutter So-young (Lee Ji-eun) ihr Neugeborenes in der Babyklappe zurück. Es gelangt in die Hände von Sang-hyun und Dong-soo.

Roadtrip durch Südkorea

Doch So-young kommt unerwartet zurück und will die Wahl der Adoptiveltern nun mitbestimmen. In einem abgewrackten Mini-Van machen sich die drei gemeinsam zu einem Roadtrip durch Südkorea auf, um eine gute Familie für das Baby zu finden. Die ungleiche Truppe bleibt dabei aber nicht unbeobachtet.

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Von epd 16.3.2023, 17:00 Uhr

"Broker" könnte mit seiner Konstellation einer ulkig-rührigen Familiengeschichte auch ins Klischee abdriften. Hirokazu Kore-eda und das starke Ensemble schaffen es aber, dies zu verhindern – und dem Film emotionale Tiefe zu geben. (129 Min.)

In diesen Kinos läuft der Film.

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