Wiedereröffnung

"Il Nuraghe": Zurück im italienischen Schlaraffenland

Irini Paul

Lokalredaktion

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25.4.2022, 07:41 Uhr
Das kleine Team um Il Nuraghe-Chef Sokol Rustaj (2.v.re.) hat ein großes Repertoire zwischen ausgesuchten Weinen, feiner Pasta und Köstlichkeiten aus der Theke.

© Vanessa Neuß Das kleine Team um Il Nuraghe-Chef Sokol Rustaj (2.v.re.) hat ein großes Repertoire zwischen ausgesuchten Weinen, feiner Pasta und Köstlichkeiten aus der Theke.

Ausgesuchte Weine, Olivenöl, Käse und vor allem grandiose Salami und Schinken machen das Il Nuraghe am Theresienplatz bereits seit vielen Jahren zu einer ausgesucht guten Adresse für italienische Spezialitäten - wobei der Schwerpunkt klar auf Sardinien liegt. Doch wegen der Pandemie konnte auch das Team um Il Nuraghe-Chef Sokol Rustaj über Monate hinweg niemanden vor Ort bewirten.

Umso genussvoller ist das Wiedersehen in dem frisch renovierten Feinkostladen. Da wäre zum Beispiel die Pasta mit Bottarga (13,50 Euro). Eine Spezialität aus gepresssten und getrockneten Fischrogen, die man wahrlich selten serviert bekommt. Wer weniger Hunger hat, dem seien die Antipasti Il Nuraghe (15,50 Euro) empfohlen, von der auch zwei Genießer satt werden. Feinkostladen mit angeschlossenem kleinen Ristorantino -dieser Philosophie ist man treu geblieben.

Kleine Überraschungen

Doch nun speist man an weißen Tischen vor dunklen Regalen, in denen etwa 100 verschiedene Weine stehen, und große Leinwände sardische Impressionen in den Raum zaubern. Täglich wechselnde Gerichte stehen auf der kleinen Karte, die Koch Francesco Tasca auf die Teller zaubert. Die sind so ausgesucht gut, wie zuweilen überraschend, wenn man etwa an die Caramelle-Pasta denkt, die mit feinem Mozzarella und Tomaten (12,50 Euro) serviert werden. Der 41-Jährige ist neu im Team, hat sein Handwerk im Grandhotel gelernt und stand viele Jahre in der gehobenen Gastronomie am Herd.

Als Sohn eines Vaters aus Apulien und einer Mutter aus Sardinien passt er gut zum sardisch- italienisches Konzept, an dem Sokol Rustaj und sein erfahrener Weinfachmann Michele Alegre schon seit mehr als 20 Jahren feilen. Rustaj kennt als Geschäftsführer des mit etwa 1500 Produkten großen Feinkosthandels mit Sitz in Fürth-Sack zudem alle Schinken- und Käseproduzenten persönlich und natürlich auch die Winzer, von denen Il Nuraghe seine Weine bezieht. Man hat immerhin die Auswahl unter insgesamt 300 verschiedenen Weinen, die Rustaj in den Ladenregalen regelmäßig durchwechselt.

Denn das Il Nuraghe ist eben auch ein guter Ort für Wein-Kenner und -Genießer: Da wäre etwa der goldgelb glänzende und vollmundige Funtanaliras der Cantina del Vermentino (Flasche 16,95 Euro). Den kann man gegen ein Korkgeld auch am Tisch genießen. So kommt man vergleichsweise günstig an hochwertige Tropfen zum Mittagessen oder einem frühen Abendessen. Denn warme Küche gibt es nur bis etwa 18 Uhr.

Wer weniger Zeit hat, dem sei der Teil des Ladens mit seinen ungezählten Spezialitäten, viele mit Bio-Qualität, zwischen feinen Dolci, ausgesuchter Pasta, Kaffee und natürlich der reichhaltigen Auslage in der Kühltheke empfohlen: ein kleines Schlaraffenland zwischen würzigem Gran Sardo und feinem Gorgonzola, Wildschweinsalami, Prosciutto Castagnolo, einem mit Kastanien gereiften Schinken, oder mild nussiger Parmaschinken, der Dank langer Reifezeit wenig Salz brauchte.

Ein schöner Ort für Genießer mit Italien-Sehnsucht, der auch Lust auf die nächste Reise macht. Vielleicht ja nach Sardinien.

Mehr Informationen über das "Il Nuraghe" in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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