Startschuss für "Solaroffensive"

Sonnenenergie fürs Kleeblatt: Photovoltaikanlage auf dem Dach des Ronhofs installiert

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

E-Mail zur Autorenseite

5.12.2022, 16:35 Uhr
Glücklich auf dem Dach der Haupttribüne: Oberbürgermeister Thomas Jung, Kleeblatt-Geschäftsfüher Holger Schwiewagner und Infra-Chef Marcus Steurer (v.l.).

© Sportfoto Zink / Heiko Becker, Sportfoto Zink / Heiko Becker Glücklich auf dem Dach der Haupttribüne: Oberbürgermeister Thomas Jung, Kleeblatt-Geschäftsfüher Holger Schwiewagner und Infra-Chef Marcus Steurer (v.l.).

Am Montagnachmittag ging es für Holger Schwiewagner hoch hinaus. Der Geschäftsführer des Kleeblatts hat mit seinem Verein in den vergangenen Jahren einigen Höhen und Tiefen durchgemacht, doch einen solchen Aufstieg erlebt auch Schwiewagner nicht jeden Tag. Mit dem Aufzug ging es hoch auf knapp 32 Meter - und dann nochmal über eine Leiter und ein Gerüst direkt auf das Dach der Haupttribüne des Ronhofs.

Der Grund für den Aufstieg, dem irgendwann auch mal wieder ein sportlicher Aufstieg folgen soll, war schwarz und lag ganz unscheinbar da. In den vergangenen Wochen hat die Spielvereinigung 780 Solarmodule auf dem Tribünendach installiert, im kommenden Jahr soll die große Photovoltaik-Anlage im Stadion ihren Betrieb aufnehmen - und künftig knapp 60 Prozent des Energiebedarfs abdecken.

Zur offiziellen Vorstellung des Projekts ließ Thomas Jung den Blick schweifen - über Fürth und in die Vergangenheit. Der Oberbürgermeister schaute vom Dach des Ronhofs am grauen Himmel hinüber auf den Solarberg bei Atzenhof, der vor knapp 20 Jahren entstand und laut Jung "der Startschuss für die Solarstadt Fürth" war. "Wir haben von Anfang an, was Photovoltaik-Produktion angeht, in der ersten Liga mitgespielt", schwärmte der OB. "Wir waren zeitweise Deutscher Meister und in den Top Drei, weil viele mitgemacht haben."

Dass es nicht reicht, sich auf Erreichtem auszuruhen, weiß aber natürlich auch Jung - und wissen auch alle Menschen bei der Stadt. Deshalb hat Fürth in diesem Jahr eine "neue Solar-Offensive ausgerufen, an der sich auch viele Firmen beteiligen werden", wie Jung erklärte. Die Fürther Niederlassung einer dieser Firmen war vom Haupttribünendach zu sehen. Auf dem "riesigen Dach" der blau-gelben Ikea-Filiale soll, so Jung, in absehbarer Zeit ebenfalls Strom produziert werden.

Den "Startschuss für die großen Dächer" aber könne man bei der Spielvereinigung geben, wie Jung, selbst großer Fan des Kleeblatts, strahlend anmerkte. "Für den Verein ist das eine wirtschaftlich äußerst sinnvolle Investition", betonte der OB. "Für die Umwelt ist es ebenfalls sehr gut und wird in Fürth hoffentlich einen Schub auslösen. Denn wenn irgendwo etwas Großes passiert, machen auch viele Kleine mit."

Der Installation ging ein fast zweijähriger Prozess voraus, wie Schwiewagner schilderte. Er spricht von einem "energetischen Projekt, wie wir die Spielvereinigung noch grüner machen", die "PV-Anlage" sei ein sehr wichtiger Teil dieses Projekts. "Es war nicht einfach", blickte Infra-Geschäftsführer Marcus Steurer zurück, "sowohl von der Statik als auch der Beschaffung von Modulen, weil wir in einer Phase geplant haben, in der jeder PV-Module haben möchte".

Noch läuft die Anlage nicht - was sie aber bald leisten soll, wenn die letzten "Kleinigkeiten" (Steurer) geregelt sind, verzückte die drei Anwesenden. "Mit knapp 320 Kilowattpeak gehört sie zu den Top-Ten-Anlagen im ganzen Stadtgebiet", so Schwiewagner. Mit der Installation der Photovoltaikanlage könne die Spielvereinigung einen "wesentlichen Beitrag zur Energiewende in Fürth leisten", so der Infra-Chef, "sie ist nur ein Schritt von vielen. Wir wollen noch viele weitere folgen lassen, damit ganz Fürth noch grüner wird."

Einer dieser Schritte auf dem Weg zum großen Ziel sind neue Ladesäulen für E-Autos, die im kommenden Jahr am Ronhof installiert werden sollen.

Verwandte Themen


2 Kommentare