Roberto Paskowski vom Verband Deutscher Sinti und Roma (links) und Oberbürgermeister Thomas Jung legten an der Stele zum Gedenken an die Fürther Sinti, die dem Nazi-Terror zum Opfer fielen, einen Kranz nieder.
© Hans-Joachim Winckler, NN
Roberto Paskowski vom Verband Deutscher Sinti und Roma (links) und Oberbürgermeister Thomas Jung legten an der Stele zum Gedenken an die Fürther Sinti, die dem Nazi-Terror zum Opfer fielen, einen Kranz nieder.

Kranzniederlegung

80. Jahrestag: Erinnerung an die Opfer der Fürther Sinti

Am 8. März 1943 verhafteten die Nationalsozialisten acht Fürther Sinti, die in das Nürnberger Schubgefängnis verbracht und von dort wenige Tage später gemeinsam mit vielen anderen mittel- und oberfränkischen Sinti nach Auschwitz deportiert wurden. Bis auf eine Person, deren weiteres Schicksal bis heute unbekannt ist, wurden sie im Konzentrationslager ermordet.

Zur Erinnerung an die grausamen Verbrechen und im Gedenken an die über 500.000 Sinti und Roma, die dem NS-Terror zum Opfer fielen, legten der stellvertretende bayerische Landesvorsitzende des Verbands Deutscher Sinti und Roma, Roberto Paskowski, und Oberbürgermeister Thomas Jung im Beisein von Angehörigen der Opferfamilien einen Kranz an dem 2021 errichteten Mahnmal auf dem Löwenplatz nieder. Dieser Anlass müsse „uns allen eine Mahnung sein, alles zu unternehmen, damit es nie wieder zur Ausgrenzung, Verunglimpfung und letztendlich zur Verfolgung von ganzen Bevölkerungsgruppen kommt“, sagte Roberto Paskowski.

Dokumentarfilm im Babylon

Anlässlich des 80. Jahrestages der Deportation von Fürther Sinti und Roma in die Vernichtungslager der Nationalsozialisten zeigen der Bayerische Landesverband der Sinti und Roma und das Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus am 9. März im Babylon-Kino den Film "Der lange Weg der Sinti und Roma". Die 45-minütige Dokumentation thematisiert den Kampf der Bürgerrechtsbewegung um Anerkennung und Entschädigung und lässt Protagonisten selbst zu Wort kommen. Nach der Filmvorführung gibt es ein Gespräch mit Roberto Paskowski, der in Fürth geboren und aufgewachsen ist und als langjähriger Aktivist von seiner politischen Arbeit berichten wird.