Aktivistinnen fordern echte Gleichberechtigung

Aktion zum Frauentag: Der Fürther Dreiherrenbrunnen wird zum Dreifrauenbrunnen

Hans-Joachim Winckler

Redaktion Fürth

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8.3.2024, 17:25 Uhr
Ein klares Zeichen: Cecilia Janko von den Unabhängigen Frauen Fürth (UFF) verwandelt den Dreiherrenbrunnen in einen Dreifrauenbrunnen.

© Hans-Joachim Winckler Ein klares Zeichen: Cecilia Janko von den Unabhängigen Frauen Fürth (UFF) verwandelt den Dreiherrenbrunnen in einen Dreifrauenbrunnen.

Das müssen sich die drei Herren des Brunnens mitten in der Fürther Fußgängerzone Jahr für Jahr gefallen lassen: Sie wechseln zum Internationalen Tag der Frauen weithin sichtbar mit lila Schals, Hüten und feministischer Symbolik für einige Stunden ihr Geschlecht. Ein starkes Zeichen, dem die Organisatorinnen der Unabhängigen Frauen Fürth (UFF), des multikulturellen Frauentreffs und des Frauenhauses deutliche Worte folgen lassen. Frauen sichtbar zu machen im öffentlichen Raum, das ist ihr Anliegen.

"Frauen leisten viel, doch oft werden sie nicht erwähnt, nicht gesehen, nicht geehrt", sagt Brigitte Stenzhorn von UFF. Und nennt zwei Beispiele: In Fürth sind 241 Straßen nach Männern benannt, nur 23 nach Frauen; der Ehrenweg in der Fußgängerzone mit 17 Bronzetafeln würdigt 14 Männer - und lediglich drei Frauen.

Vertreterinnen von UFF, vom multikulturellen Frauentreff und vom Frauenhaus würdigen bedeutende Frauen der Vergangenheit und der Gegenwart.

Vertreterinnen von UFF, vom multikulturellen Frauentreff und vom Frauenhaus würdigen bedeutende Frauen der Vergangenheit und der Gegenwart. © Hans-Joachim Winckler

Ausführlich widmen sich die Aktivistinnen an diesem Nachmittag drei Frauen, die es, so Stenzhorn, verdient hätten, gewürdigt zu werden. Neben Katharina van Lierd (1636 bis 1710), einer Fürther Geschäftsfrau mit ausgeprägtem sozialen Engagement, sind das diesmal die iranische Menschenrechtlerin und Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi (geb. 1972) und die niederländisch-amerikanische Politikerin Ayann Hirsi Ali (geb. 1969), die sich als Frauenrechtlerin und Islamkritikerin einen Namen gemacht hat.

"Frauen werden weltweit gefoltert, bedroht ermordet und als Kriegsbeute vergewaltigt", so Brigitte Stenzhorn. Dagegen müsse jeden Tag gekämpft werden, nicht nur am 8. März - dem Tag, an dem Frauen mit ihren Anliegen in der Öffentlichkeit besonders sichtbar seien: "Nur wer wahrgenommen wird, kann die Welt verändern."

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