Die Entwicklung im Oktober

Arbeitsmarkt in Fürth: Unternehmen halten sich mit Job-Angeboten zurück

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

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3.11.2023, 13:00 Uhr
Im Oktober sind noch mal viele junge Menschen ins Arbeitsleben gestartet. Das machte sich auch in der Statistik bemerkbar.

© Hendrik Schmidt, dpa Im Oktober sind noch mal viele junge Menschen ins Arbeitsleben gestartet. Das machte sich auch in der Statistik bemerkbar.

Das Schul- und Ausbildungsjahr 2023/2024 hat im September begonnen, in vielen Fällen aber war auch im Oktober noch der Einstieg möglich. Das macht sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar: Die Arbeitslosigkeit ist in Stadt und Landkreis Fürth erneut leicht gesunken. Dennoch fällt auch eine große Vorsicht bei den Unternehmen auf.

„Erwartungsgemäß haben im Oktober nochmals viele junge Menschen ein berufliches Weiterkommen nach vorübergehender Arbeitslosigkeit gefunden“, sagt Thomas Dippold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Fürther Agentur für Arbeit. Dies mache gut ein Drittel des aktuellen Gesamtrückgangs im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur aus, zu dem neben den Städten Fürth und Erlangen auch die Landkreise Fürth, Erlangen-Höchstadt und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim gehören.

Im gesamten Agenturbezirk waren im Oktober 11.923 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet – das sind 2,6 Prozent weniger als im September, aber 9,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,4 um 0,2 Prozentpunkte höher als im Oktober 2022.

Gedämpfte Kauflaune

Positiv sei auch, so Dippold, dass die Beschäftigung weiter auf hohem Niveau sei. Die Personalnachfrage dagegen ist „deutlich schwächer“ als im Vorjahreszeitraum: „Ein Anzeichen, das die allgemeine Konjunkturflaute widerspiegelt.“

Für diese spürbare Zurückhaltung der Unternehmen sorgen Dippold zufolge Faktoren wie anhaltend hohe Energiekosten, zwingende Investitionen in den technologischen Umbruch und nicht zuletzt die gedämpfte Kauflaune der Endverbraucher.

So hat sich der GfK-Konsumklima-Index im Oktober nochmals verschlechtert und liegt auf dem Niveau von Mai 2022 – also kurz nach Ausbruch des Krieges gegen die Ukraine.
„Dies schlägt unmittelbar auf den Handel durch, der in unserer Region eine Schlüsselbranche darstellt“, erklärt Dippold. Dennoch ergebe sich aus der Zahl der Kurzarbeiter und aus der der Insolvenzen „zumindest momentan kein Grund zur Sorge“.

Der Blick auf Stadt und Landkreis Fürth

Auch in Fürth ist die Personalnachfrage deutlich schwächer als vor einem Jahr. So meldeten die hiesigen Arbeitgeber im Oktober 178 freie Stellen – 18 Prozent weniger als im September und 21,9 Prozent weniger als im Oktober 2022. Der Bestand umfasst derzeit 1.240 gemeldete Stellen –11,4 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Im Landkreis hat die Personalnachfrage angezogen, sie bleibt aber merklich unter dem Vorjahresniveau. 100 offene Stellen wurden im Oktober gemeldet – 78,6 Prozent mehr als im September, aber 8,3 Prozent weniger als im Oktober 2022. Der Bestand umfasst 711 Stellenangebote – 18,2 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Die weiteren Zahlen: In der Stadt Fürth waren im Oktober 3849 Frauen und Männer ohne Job. Das sind 2,4 Prozent weniger als im September, aber 5,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ist seit September um 0,2 Prozentpunkte auf aktuell 5,0 Prozent gesunken (Oktober 2022: 4,8). Im Landkreis waren 1765 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet – 1,5 Prozent weniger als im September, aber 0,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Quote ist hier seit September um 0,1 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent gesunken und liegt damit exakt auf dem Wert des Vorjahresmonats.

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