Zertifizierung

Ausgezeichnet: Ein buntes Paradies am eigenen Haus

21.8.2021, 21:00 Uhr
Auch ein Naturgarten benötigt Pflege: Lydia Roth-Münderlein legt regelmäßig Hand an.

© Thomas Scherer, NN Auch ein Naturgarten benötigt Pflege: Lydia Roth-Münderlein legt regelmäßig Hand an.

Bereits als kleines Mädchen hatte Lydia Roth-Münderlein einen „grünen Daumen“ und kümmerte sich liebevoll um die Zimmerpflanzen in ihrer Mietwohnung. Inzwischen hat die studierte Betriebswirtin ein Paradies mit mehreren hundert verschiedenen Spezies rund um ihr Haus in Hiltmannsdorf geschaffen.

Dieses Engagement blieb nicht unbemerkt – und so zeichnete der Landkreis Fürth das Anwesen unlängst mit der Zertifizierung "Naturgarten – Bayern blüht" aus. Die Aktion wird dabei vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Fürth in Zusammenarbeit mit den örtlichen Obst- und Gartenbauvereinen durchgeführt.


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Ein Zweierteam habe sich gleich mehrfach das Kleinod erklären und näherbringen lassen, berichtet Roth-Münderlein während der Preisverleihung im Grünen. Ab sofort ziert dort eine schmucke Metallplakette den Zaun der Familie. "Meinen Garten darf jeder gerne besichtigen, und ich gebe auch selbstverständlich Tipps", sagt die Preisträgerin und freut sich zusammen mit ihrem Mann Rainer.

Beitrag zum Umweltschutz

"Ein Naturgarten wie dieser hier ist ein besonderer Lebensraum und Heimat schier unzähliger Pflanzen und Tiere", lobt Landrat Matthias Dießl, der zugleich Vorsitzender des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege Fürth ist.

Der Erhalt und die Förderung der heimischen Tierwelt im Garten seien in Zeiten des Artensterbens von unschätzbarer Bedeutung. Wer seinen Garten naturnah anlegt, leistet einen großen Beitrag zum Umweltschutz und fördert natürliche Lebensräume. Bei Familie Roth-Münderlein handelt es sich um einen mediterranen Staudengarten mit integrierter Wasserlandschaft. Gräser und Kräuter sind eingerahmt durch in allen Farben leuchtende Blütensträucher.


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Ein Naturgarten fördert Experten wie Kreisfachberater Lars Frenzke zufolge eine lebendige Vielfalt von Lebensräumen der unterschiedlichsten Arten. "Wir finden hier eine bunte Mischung vom Bauerngarten über die Blumenwiese und das Trockenbiotop bis hin zum Gartenreich vor", weiß Frenzke.

Aber: Auch ein Naturgarten will gepflegt sein. Denn es gilt, trotz aller Vielfalt, die Ausgewogenheit nicht zu kurz kommen zu lassen. Lydia Roth-Münderlein beherbergt in ihrem grünen Paradies alleine 80 Sorten Rosen – von ganz alten bis hin zu neuen Varianten.

Für die Zertifizierung, die bayernweit angeboten wird, waren etliche Voraussetzungen notwendig. So ist der Verzicht auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln und synthetischen Mineraldüngern unabdingbar.

Auch der geeignete Standort und Fruchtwechsel gehören dazu, denn schließlich sollen die Böden nicht ausgelaugt werden. Behutsames Düngen mit Kompost oder Hornspänen ist hingegen erlaubt. Was zählt, sind die hohe ökologische Vielfalt und der Gesamteindruck.

Wer sich im Landkreis Fürth für eine Zertifizierung seines Anwesens interessiert, findet auf der Homepage des Kreisverbands der Gartenbauvereine unter www.gartenbauvereine-fuerth.de und dort unter dem Stichwort "Der Naturgarten" weitere Informationen.

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