Bundesweite Aktion

Bademantel-Challenge: Auch diese Bürgermeister im Fürther Landkreis machen mit

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

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19.9.2023, 15:00 Uhr
  Bilder mit Botschaft: Thomas Zehmeister (Großhabersdorf), Bernd Obst (Cadolzburg), Birgit Huber (Oberasbach) und Kurt Krömer (Stein).

© FN   Bilder mit Botschaft: Thomas Zehmeister (Großhabersdorf), Bernd Obst (Cadolzburg), Birgit Huber (Oberasbach) und Kurt Krömer (Stein).

Oberasbachs Bürgermeisterin Birgit Huber erschien im roten Bademantel bei der Einschulung der Erstklässler, Großhabersdorfs Bürgermeister Thomas Zehmeister trug ein weißes Exemplar bei der Eröffnung der neuen Hausarztpraxis im Ort, und Cadolzburgs Bürgermeister Bernd Obst ließ sich – ebenfalls in Weiß, mit Initialen auf der Brust – vor der Cadolzburg filmen.

Alle drei waren von Dießl für die „Challenge“ (deutsch: Herausforderung) nominiert worden. Gerade im Fürther Landkreis zieht die Aktion Kreise, immer mehr Politiker wurden aufgefordert, mitzumachen. Auch Steins Bürgermeister Kurt Krömer zeigte sich nun im flauschigen Outfit.

Prominente und Politiker, die sich an der Aktion beteiligen, teilen die Bilder meist auf ihren Social-Media-Kanälen. Gestartet hat die „Bademantel-Challenge“ der Stiftungsfonds Deutsche Demenzhilfe Anfang September. Ziel ist es, auf eine Erkrankung aufmerksam zu machen, die das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen verändert, über die viele aber immer noch wenig wissen. Auch weil sie gerne versteckt wird.

"Dass ihnen liebevoll geholfen wird"

Dabei leben in Deutschland aktuell 1,8 Millionen Menschen mit Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz, Tendenz steigend. Die DZNE-Stiftung des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen will mit der Kampagne zur Solidarität mit den Betroffenen aufrufen und für Spenden werben. Der Bademantel stehe als Symbol für die Überforderung der Erkrankten, die mit der Zeit immer mehr auf Hilfe angewiesen sind, aber auch für das, was pflegende Angehörige leisten.

„Das ist eine Aktion, die ich gerne unterstütze“, ließ etwa Oberasbachs Rathauschefin Birgit Huber auf Facebook wissen. „Mein Ziel ist, dass Menschen mit Demenz sich nicht ausgegrenzt fühlen – auch wenn sie an ungewöhnlichen Orten im Bademantel auftauchen, sondern dass ihnen liebevoll geholfen wird.“

Raus aus der Tabu-Ecke

Hubers Großhabersdorfer Amtskollege Thomas Zehmeister schrieb auf seiner Facebook-Seite: „Tschuldigung, dass ich zunächst für sehr verdatterte Gesichter gesorgt habe.“ Bernd Obst, Bürgermeister in Cadolzburg und Landratskandidat der CSU, will wie die anderen dazu beitragen, dass die Krankheit aus der Tabu-Ecke rausgeholt wird, Betroffene nicht auch noch stigmatisiert würden.

„Das Thema Demenz wird in unser Gesellschaft immer präsenter“, sagt auch Steins Bürgermeister Kurt Krömer. Mit der Bademantel-Challenge wolle er zum einen darauf aufmerksam machen, dass die Betroffenen, aber auch die Angehörigen Hilfe benötigen, zum anderen darauf, dass sich Stein – wie auch andere Städte und Gemeinden – auf den Weg gemacht habe, demenzfreundliche Kommune zu werden. „So haben wir einen Arbeitskreis gegründet, der sich dieses Themas annimmt. Unsere in Stein ansässige Fachstelle für pflegende Angehörige bietet überdies Beratung und Unterstützung für alle Betroffenen“, so Krömer.

Bezogen auf den Landkreis Fürth, heißt es aus dem Steiner Rathaus, seien es rund 2000 Menschen ab 65 Jahren, die mit der Diagnose leben. Das entspreche rund sieben Prozent der Einwohner.

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