Bald ganz offiziell: Fürth ist Fairtrade-Stadt

6.2.2016, 11:00 Uhr
Bald ganz offiziell: Fürth ist Fairtrade-Stadt

© Archivfoto: Berny Meyer

Bei einem Stadtrundgang wird man sie kennen lernen: die Fürther Läden und Cafés, die auch fair gehandelte Produkte anbieten. Farcap in der Gustavstraße zum Beispiel, wo es nicht nur Mode gibt, den Ganesha-Shop in der Ludwig-Erhard-Straße oder Up!Sala am Waagplatz. An zwei Tagen Ende Februar und Anfang März will der Weltladen diese fairen Einkaufswelten vorstellen.

Gegenwärtig bieten 33 Einzelhändler im Stadtgebiet faire Artikel in ihrem Sortiment an, dazu kommen 14 Gastronomen, die sich verpflichtet haben, mindestens zwei Produkte aus fairem Handel zu verkaufen. Damit übertrifft Fürth schon seit dem vergangenen Sommer die Erwartungen, die an eine Fairtrade-Stadt gestellt werden. Eine dritte Voraussetzung war ohnehin längst erfüllt: Bei Sitzungen und öffentlichen Anlässen werden im Rathaus fairer Kaffee und auch Tee ausgeschenkt.

Mitte Februar darf daher gefeiert werden, Fürth wird offiziell zur Fairtrade Town, es gibt eine Urkunde und das entsprechende Logo darf ab sofort auf die Briefköpfe. Es war ein langer Weg, nachdem der Stadtrat im Juni 2012 das Ziel ausgegeben hatte, in den Kreis der rund 400 Kommunen aufgenommen zu werden, die sich mit dem Titel schmücken dürfen.

Zur offiziellen Verleihung werden alle eingeladen, die mitgeholfen haben, dieses Ziel zu erreichen, sagt Stadtsprecherin Susanne Kramer: die Wirte, die Einzelhändler und ganz besonders das Team des Fürther Weltladens. „Der Motor bei der ganzen Geschichte“, wie Kramer betont. Zurücklehnen darf man sich jetzt keinesfalls. Alle zwei Jahre prüft der Verein TransFair mit Sitz in Köln, ob die Voraussetzungen, den Titel zu tragen, nach wie vor erfüllt sind.

Andreas Schneider vom Weltladen hofft, dass der Fürther Weg noch lange nicht zu Ende ist und dass sich noch deutlich mehr Cafés und Händler daran beteiligen. Von der Stadt wünscht er sich, dass sie nicht nur fairen Kaffee kauft und ausschenkt, sondern auch in anderen Bereichen auf faire Produkte umschwenkt – zum Beispiel bei der Kleidung für das Krankenhauspersonal oder bei Feuerwehruniformen.

„Es ist toll, dass der faire Handel nach all den Aufbaujahren mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist“, freut sich Schneider. Stolz ist er darauf, dass auch die Spitzen von Fürther Unternehmen Kaffee vom Weltladen beziehen – von der Sparkassendirektion bis zur Tucher-Chefetage. Fairer Handel friste nicht länger ein Nischendasein. „Wir fordern damit Weltkonzerne heraus“, sagt Schneider.

Fairverführung, Stadtrundgang durch das faire Fürth, Freitag, 26. Februar, 17 Uhr, und Samstag, 5. März, 11 Uhr. Start am Weltladen, Königstraße 72. Bitte vorher im Laden anmelden.

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