Fall 21 von "Freude für alle"

Brand im Notquartier: Feuer in Fürth raubte 15 Bewohnern noch die letzte bescheidene Habe

Wolfgang Heilig-Achneck

Lokalredaktion

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7.12.2023, 11:53 Uhr
Das Anwesen mit den Notwohnungen in der Fürther Südstadt, in dem am 11. November ein Feuer ausgebrochen war. Betroffen ist ein Flügel, in dem nun eine ganze Etage auf unabsehbare Zeit nicht genutzt werden kann. 

© Hans-Joachim Winckler, NN Das Anwesen mit den Notwohnungen in der Fürther Südstadt, in dem am 11. November ein Feuer ausgebrochen war. Betroffen ist ein Flügel, in dem nun eine ganze Etage auf unabsehbare Zeit nicht genutzt werden kann. 

Es war eine gespenstische Szenerie. Keine Seltenheit, wenn es bei Dunkelheit brennt und ein Großaufgebot an Einsatzkräften anrückt: Überall Blaulicht und starke Scheinwerfer, beißender Geruch, Absperrungen, verstörte Menschen.

So war es auch am 11. November (ausgerechnet dem Tag mit dem Auftakt der Weihnachtsaktion) in der Fürther Südstadt: In einem Anwesen mit Notwohnungen und Schlafstellen für Menschen, die sonst nirgendwo unterkommen, quoll dichter Rauch aus einem Zimmer im zweiten Stock. Der Brandherd lag im Inneren auf der Rückseite des Gebäudes. Die Einsatzkräfte waren schwer gefordert, sie mussten etliche Bewohner über die Drehleiter retten, aber zum Glück kamen letztlich alle glimpflich davon.

Allerdings ist seither das gesamte Stockwerk unbewohnbar - und Löschwasser zog die Etage darunter in Mitleidenschaft. 15 Personen mussten kurzfristig im Haus bei anderen Bewohnern mit einquartiert werden - und das bei ohnehin schon drangvoller Enge. Betroffen sind lauter Alleinstehende, darunter etliche mit starken gesundheitlichen Einschränkungen und Problemen wie der Lungenkrankheit COPD oder psychischen Belastungen.

Lohnt sich eine Sanierung noch?

Ob sich eine Sanierung der durch Hitze und Qualm belasteten Räume überhaupt noch lohnt, wird noch geprüft. Denn Ersatz ist in Sicht: Die örtliche Wohnungsbaugesellschaft wbg lässt einen Neubau mit Sozialunterkünften errichten. Noch ungewiss ist auch, in welchem Umfang die Gebäudeversicherung für den Schaden aufkommt; denn auch das Ergebnis der Brandermittler der Kripo steht noch aus. War es, wie bisher angenommen, ein Kabelschaden? Oder doch Fahrlässigkeit im Spiel?

Fest steht indes: Für den Verlust der persönlichen Habe der Bewohner kommt niemand auf - und keiner hatte eine entsprechende Versicherung. „Hier hat es wirklich die Ärmsten getroffen, die ohnehin kaum etwas besitzen“, stellt Ruth Leonhard vom Sozialdienst in der Wohnanlage fest. Zwar half bisher schon eine ganze Reihe von Sachspenden, der einfachsten Bedarf zu decken. DieVNP-Weihnachtsaktion (Verlag Nürnberger Presse) will den vom Brand geschädigten Bewohnern aber wenigstens bei ein paar wichtigen Neuanschaffungen unter die Arme greifen - vom Fernseher über Kleidung in Sondergrößen bis zu soliden Matratzen.

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