Gesetzesinitiative

Die Fürther Grünen warnen vor Flächenfraß - auch für Amazon in Allersberg

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

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6.5.2023, 15:00 Uhr
""Wir müssen den ungezügelten Flächenfraß stoppen", sagt Barbara Fuchs, Landtagsabgeordnete der Fürther Grünen. Auch um das Fürther Trinkwasser sorgt sie sich.

© Hans-Joachim Winckler, NNZ ""Wir müssen den ungezügelten Flächenfraß stoppen", sagt Barbara Fuchs, Landtagsabgeordnete der Fürther Grünen. Auch um das Fürther Trinkwasser sorgt sie sich.

Eine Begrenzung des Flächenverbrauchs sei "ist bitter nötig – Fläche und Boden wachsen schließlich nicht nach", betont die Landtagsabgeordnete der Fürther Grünen, Barbara Fuchs, und verweist ausdrücklich auch auf die geplante Ansiedlung von Amazon in Allersberg.

"Wir müssen den ungezügelten Flächenfraß stoppen", fordert sie – gerade auch den für den Online-Versandhändler. Bayern werde "rücksichtslos betoniert, asphaltiert und zugebaut", heißt es zum Hintergrund in ihrer Pressemitteilung. Die Folgen seien massiv: Fruchtbare Böden und Naturräume würden zerstört, die Biodiversität verarme, Hochwasserereignisse nähmen zu und die Grundwasserpegel sinken, zählt Fuchs auf.

Sie übt scharfe Kritik: "Allein in den Jahren 2018 bis 2021 hat die Söder-Regierung dabei zugesehen, wie 4770 Hektar Boden mit Industrie- und Gewerbegebieten überbaut wurde. Eine Fläche von 6681 Fußballfeldern – größer als der Ammersee!" Ein Ende sei nicht in Sicht.

"Fürther Trinkwasser in Gefahr"

Und sie betont: "Auch bei uns ist dieser Raubbau an der Natur eine reale Gefahr." Für den Online-Versandriesen Amazon sollen bei Allersberg allein 19 Hektar (26 Fußballfelder) Fläche versiegelt werden, erklärt sie. Gleichzeitig bedrohe das geplante Sondergebiet Logistik – wie berichtet – das angrenzende Trinkwasserschutzgebiet der Fürther Infra, das rund 200.000 Menschen im Großraum versorgt. Fuchs: "Wir brauchen jetzt auch eine Erweiterung des Wasserschutzgebiets."

Mit dem neuen Gesetzentwurf, den die Grünen Ende April im Landtag einbrachten, sollen schrittweise bis 2028 täglich nur noch fünf Hektar der bislang ungenutzten Fläche in Anspruch genommen werden dürfen. "Dieser Zielwert ermöglicht auf der einen Seite den Schutz der Natur und Kulturlandschaft und garantiert auf der anderen Seite die weitere wirtschaftliche Entwicklung Bayerns", so die Politikerin.

Fuchs verweist darauf, dass nach Angaben des bayerischen Umweltministeriums zwischen 1980 und 2019 die Siedlungs- und Verkehrsflächen um mehr als 50 Prozent zunahmen – die Bevölkerung dagegen wuchs nur um rund 20 Prozent. Dies zeige, wie notwendig eine Begrenzung sei.

Die Situation mit Amazon in Allersberg derweil ist verfahren. Der Marktgemeinderat hat ein drittes Bürgerbegehren gegen die Ansiedlung abgelehnt. Der Fall liegt inzwischen vor Gericht.

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