Unterstützung

"Ein Herz für Fürth": Gutschein-Plattform soll bleiben

13.5.2020, 15:00 Uhr
Während des Shutdowns haben Marlon Hassel (2. von re.) und sein Team spontan die Plattform "Ein Herz für Fürth" geschaffen, die Fürther Händlern und Wirten helfen soll.

© Florian Burghardt Während des Shutdowns haben Marlon Hassel (2. von re.) und sein Team spontan die Plattform "Ein Herz für Fürth" geschaffen, die Fürther Händlern und Wirten helfen soll.

Glücklich haben auch die Fürther Händler Ende April ihre Geschäfte wieder aufgesperrt. Die Internetseite "Ein Herz für Fürth" gibt es trotzdem noch: Während der harten Wochen der angeordneten Schließung wurde sie für manche Geschäftsleute zum Lichtblick.

Auf der Seite können – nach wie vor – "Solidaritätsgutscheine" gekauft werden, mit denen man Fürther Cafés, Kneipen und Läden unterstützt. Insbesondere während des Shutdowns sollten die Gutscheine ihnen Liquidität sichern, um laufende Kosten weiter decken zu können.

Mutlos sei sie anfangs gewesen, erzählt etwa Heide Toumanides von der Nähstube in der Moststraße. Die Initiative habe ihr beim Durchhalten geholfen. Denn das Konzept kam offenbar an.

Innerhalb von weniger als vier Wochen wurden Gutscheine im Wert von mehr als 25.000 Euro gekauft, teilen die Initiatoren mit, aktuell steht man bei zirka 27.000 Euro. Rund 900 Gutscheine wurden in den virtuellen Einkaufwagen gelegt. Macht einen durchschnittlichen Wert von 30 Euro pro Exemplar. Mittlerweile sind mehr als 50 Geschäfte und Gastro-Betriebe dabei. Von Anfang an unterstützte die Stadt Fürth die Initiative.

Die Macher von "Ein Herz für Fürth" wollen die Seite nun dauerhaft als "lokale Gutschein-Plattform" etablieren. Der Einzelhandel habe schließlich weiter zu kämpfen, an einen Normalbetrieb sei noch nicht zu denken. Umso wichtiger wird es sein, dass der "Lokalpatriotismus" nach der ersten Solidaritäts-Welle anhält und die Geschäfte weiterhin online zusätzliche Einnahmen generieren können, meint Marlon Hassel, der zusammen mit Clemens Orendt das Virtual-Reality-Café "Pixels" führt.

Beide hatten die Plattform "Ein Herz für Fürth" im März innerhalb von zwei Tagen an den Start gebracht. Sie nutzen dabei die Infrastruktur des "Pixels" und bekommen als Ausgleich für ihren Aufwand von den teilnehmenden Läden einen kleinen Anteil des über den Gutscheinverkauf erzielten Umsatzes.


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Lob für das Engagement kommt bereits von Oberbürgermeister Thomas Jung: Die Initiative führe vor Augen, wie eng Fürth im Ernstfall zusammenstehe.

Die Innenstadtbeauftragte Karin Hackbarth-Herrmann begrüßt die Pläne, die Seite fortzuführen. Unabhängig davon ist sie zurzeit intensiv mit einer anderen Frage beschäftigt: Ließe sich für Fürth ein funktionierendes Online-Shopping-Portal aufbauen? Verschiedene Initiativen und Anbieter seien bereits auf die Stadt zugekommen, sagt sie. "Wir prüfen das." Das Problem: Bisher gebe es kaum solche Portale, die wirtschaftlich laufen.

Fest steht für Hackbarth–Herrmann: Sinnvoll sei so eine Art lokales Amazon erst, wenn mindestens 30 Händler mit ausreichend Produkten mitmachen. Noch sei das nicht in Sicht. Einige haben einen kleinen Online-Shop aufgebaut, sagt sie, andere wollen das bewusst nicht tun.

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