
Tag der offenen Tür
„Eines der innovativsten Gebiete in Europa“: Das Knoblauchsland gibt am 4. Mai Einblick
Im Gewächshaus stehen die Kisten dicht an dicht – darin Eissalat, Basilikum, weiße Zwiebeln und vieles mehr. Dazwischen sorgen immer wieder Kästen voller leuchtend bunter Blumen für Farbtupfer. Die sind jedoch nur ein Nebengeschäft, denn sein Betrieb Beier-Jungpflanzen zwischen Ronhof und Poppenreuth fokussiert sich auf Gemüsejungpflanzen, wie Inhaber Norbert Beier sagt.
Jedes Jahr zieht das Unternehmen rund 130 bis 150 Millionen Pflanzen heran – für landwirtschaftliche Betriebe aus der Region und weit darüber hinaus. Am Sonntag, 4. Mai, kann man einen Eindruck davon bekommen: Beier ist einer der Betriebe, die dann ihre Tore zum Tag der offenen Tür im Knoblauchsland öffnen. Unter dem Motto „Grüne Innovation: Die Zukunft wächst im Knoblauchsland“ können Besucher und Besucherinnen hinter die Kulissen der Landwirtschaft blicken.

„Das Knoblauchsland ist eines der innovativsten Gebiete europaweit“, betont Beier. Sein Betrieb ist derzeit im Rahmen zweier vom Bund geförderter Projekte daran beteiligt, torfreduzierte Substrate für die Jungpflanzenproduktion zu nutzen – ein wichtiger Schritt in Richtung CO₂-Neutralität. „Das wird ein schwieriger Weg“, sagt Beier, „den wir aber mitgehen wollen und müssen.“ Aktuell stehen die Pflanzen – darunter auch Astern und sehr schnell wachsende Gemüsesorten wie Blumenkohl und Sellerie – in einem Presstopf, der zu 25 Prozent aus Holz besteht.
Tag der offenen Tür im Knoblauchsland: Bewässerungs-App und Hydroponik-Systeme werden gezeigt
„Der Tag der offenen Tür richtet sich nicht nur an Endverbraucher, sondern auch an ein Fachpublikum“, betont Christian Hofmann, Vorsitzender des Gemüseerzeugerverbands. Denn es gibt nicht nur frisches Gemüse aus dem Freiland und dem Gewächshaus zu entdecken, sondern auch spannende Einblicke in eine Landwirtschaft, die zunehmend digitaler wird.
Von moderner Gewächshaustechnik bis hin zu smarten Beregnungsanlagen – so stellt etwa der neu gegründete Wasserverband im Knoblauchsland eine App vor, mit der sich die Bewässerung direkt per Smartphone steuern lässt. Auch Hydroponik-Systeme – also Pflanzenzucht ohne Erde – werden präsentiert.

Der Tag der offenen Tür erstreckt sich dieses Jahr über die Fürther Ortsteile Braunsbach, Poppenreuth, Ronhof und Sack. „Jeder Betrieb für sich ist eine Innovation“, sagt Christian Hofmann. Die zentrale Auftaktveranstaltung findet in der Fest- und Ausstellungshalle bei Hofmann Gemüsebau (Schnepfenreuther Sraße 26, 90765 Fürth).
Zusätzlich beteiligen sich diese Betriebe und Einrichtungen: Gemüsebau Weißmann (Poppenreuther Straße 201), FFW Poppenreuth (Poppenreuther Straße 142), Kirche St. Peter und Paul (Poppenreuther Straße 134), Gemüsehof Hußnätter (Flurstück 398+399, Gemarktung Ronhof), Wasserverband Knoblauchsland und Landesverband der Bayerischen Wasser und Bodenverbände (Gründlacher Straße), Gemüsebau Schindler (Ronhofer Hauptstraße 236), Erman G. (Ronhofer Hauptstraße 179), Feuerwehr Sack (Nordring 15), Gemüsebau Zucker (Braunsbacher Straße 1) und Beier-Jungpflanzen (Alte Reutstraße 245).
An den meisten Orten gibt es etwas aus der Region zu kaufen, etwa frisches Gemüse, Jungpflanzen, Beet- und Balkonblumen. Die Gurkenlimonade – im Vorjahr ein „echter Renner“, wie Melanie Drechsler vom Bayerischen Bauernverband sagt – ist auch wieder mit dabei. Ein Fokus liegt in diesem Jahr auf dem saisonalen Gemüse Rhabarber, etwa als Bowle oder als Spritz.
Ein buntes Rahmenprogramm für Groß und Klein ist geboten
Für Besucherinnen und Besucher gibt es ein vielfältiges Rahmenprogramm: Kutschfahrten, eine geführte Radtour, Kirchenführungen, eine Oldtimershow sowie Aktionen der Feuerwehr. Kinder können sich auf Hüpfburg, Streichelzoo und Go-Kart-Bahn freuen.
In der Festhalle stellen sich verschiedene Organisationen vor, geben Tipps für den eigenen Garten und informieren auch über Ausbildungen und Berufe in der Landwirtschaftsbranche. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ist ebenfalls dabei. „Wir suchen junge Leute, die Fachwissen mitbringen“, sagt der Leitende Landschaftsdirektor Herbert Seidler.
Höheres Verkehrsaufkommen im Knoblauchsland am Tag der offenen Tür
Am Veranstaltungswochenende ist rund um Poppenreuth mit erhöhtem Verkehrsaufkommen und großräumigen Sperrungen zu rechnen. Ausreichend Parkplätze stehen jedoch direkt an den teilnehmenden Betrieben zur Verfügung. Versprochen wird eine gute Beschilderung.
Für eine entspannte Anreise haben die Veranstalter außerdem zwei Sonderbusse organisiert, die Besucherinnen und Besucher bequem von Station zu Station bringen. „Wir freuen uns auf eine große Besucheranzahl“, so Hofmann. Und das nicht nur aus der Kleeblattstadt, sondern aus ganz Deutschland.
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