Lob vom Ministerium - auch für den Landkreis

Fürth ist "Hauptstadt des Fairen Handels"

23.9.2021, 20:30 Uhr
Auch das Welthaus war ein Grund für die Auszeichnung Fürths als "Hauptstadt des Fairen Handels"

© Hans-Joachim Winckler, NN Auch das Welthaus war ein Grund für die Auszeichnung Fürths als "Hauptstadt des Fairen Handels"

Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung sprach von einem "überragenden Ergebnis", er freue sich "außerordentlich". Der Titel bringt Geld mit sich: 60 000 Euro; der Landkreis erhält 40 000 Euro. "Das Zentrum des fairen Handels liegt in Franken", sagte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) und beglückwünschte per Video alle Gewinner, "insbesondere Fürth". Flankiert vom Fair-Trade-Gipfel der Metropolregion ging die Preisverleihung am Mittwoch am Standort von Noch-Titelträger Neumarkt über die Bühne.

Faire Arbeitskleidung, faire Schokolade...

Fürth hat sich 2009, 2017 und 2019 um den Titel beworben – und ihn sich nun im vierten Anlauf geholt. Die Stadt überzeugte mit ihrem "starken und breit aufgestellten Engagement", heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. Fürth habe, so das Lob, durch sein Beschaffungswesen im Jahr 2020 1,3 Millionen Euro Steuergelder in nachhaltig produzierte Waren investiert, etwa in faire Arbeitskleidung oder ins Design einer "ansprechenden und fairen" Schokolade zum Jubiläum "Fünf Jahre Fair-Trade-Stadt Fürth".

Der Personalrat verfasse regelmäßig Rundschreiben zur "fairen Beschaffung" und im neuen Welthaus – es war 2017 das erste in der Metropolregion, ein Co-Projekt des Weltladens und Modegeschäfts Farcap – würden neben Produkten aus fairem Handel auch Stadtführungen angeboten.

Den Landkreis Fürth lobte die Jury für die "strukturelle Verankerung" des Themas Fairer Handel etwa durch die Aufnahme von Sozial- und Umweltkriterien in die Auftragsvergabe oder Fortbildungen für Mitarbeitende. Fürth räumte bei der Gelegenheit gleich noch einmal ab: Prämiert wurden auch zwei witzig-informative Videoclips des Bürgermeister- und Presseamts zur fairen Kita und zum fairen "Kleeball". Insgesamt gab es dafür 2500 Euro Prämie.

"Nachhaltige Beschaffung muss in allen Kommunen und staatlichen Betrieben Standard werden", sagte Schirmherr und Minister Müller. Er mahnte bis 2030 eine 100prozentige nachhaltige Beschaffungsquote an.

OB Jung: Fairtrade bleibt "Chefsache"

Fürth habe enorm aufgeholt, betonte OB Jung, und auch in der Stadtverwaltung viel auf den Weg gebracht wie die faire Beschaffung von Arbeitskleidung oder Kaffee und die Zertifizierung von Einrichtungen. Er dankte Philipp Abel vom Nachhaltigkeitsbüro und allen Akteuren vom Welthaus bis zu den Geschäften und der Gastronomie, "die uns hier vorbildlich unterstützen". Das Thema bleibe Chefsache, so Jung, "und ist uns Ansporn für weitere nachhaltige und faire Projekte".

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