Personalnachfrage kühlt ab

Fürther Arbeitsmarkt: Frühjahrsbelebung zeigt sich hier stärker als andernorts

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

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1.4.2023, 13:00 Uhr
Es kann wieder verstärkt im Freien gearbeitet werden, etwa auf Baustellen.

© Foto: Marcus Brandt/dpa Es kann wieder verstärkt im Freien gearbeitet werden, etwa auf Baustellen.

Betrachtet man ganz Deutschland, fiel die Frühjahrsbelebung heuer schwächer aus als erwartet. Die flaue Konjunktur bremste die für diese Jahreszeit typische Entwicklung: Sobald die Temperaturen klettern, können Unternehmen, deren Beschäftigte vorwiegend draußen arbeiten, durchstarten, wie zum Beispiel Bau- und Gartenbauunternehmen. Personal, das über den Winter freigestellt war, wird wieder eingestellt.

Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen sei im Wesentlichen auf diese Wiedereinstellungen zurückzuführen, heißt es aus der Fürther Agentur für Arbeit, zu deren Zuständigkeitsbereich neben Stadt und Landkreis Fürth auch Erlangen sowie die Kreise Neustadt/Aisch-Bad Windsheim und Erlangen-Höchstadt gehören.

Im gesamten Bezirk waren 11.708 Menschen ohne Job – 3,3 Prozent weniger als im Februar, aber 8,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Zur Erinnerung: Damals, im März 2022, flüchteten zwar bereits viele Menschen aus der Ukraine nach Deutschland, in der Arbeitslosenstatistik aber schlug sich das erst später nieder.

"Insbesondere freuen wir uns darüber, dass die Langzeitarbeitslosigkeit kontinuierlich zurückgeht, auch wenn wir noch nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht haben", sagt Ines Fuchs, Vorsitzende der Geschäftsführung. Auf einem guten Weg sei auch die Personalnachfrage. Die Zahl der seit Jahresbeginn gemeldeten Stellen nähere sich dem "guten Vorjahresniveau".

Die Lage in Stadt und Landkreis Fürth

In Fürth waren im März 3822 Menschen ohne Job – das sind 2,4 Prozent weniger als im Februar, aber 1,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,0 Prozent (März 2022: 4,9). Im Fürther Landkreis gab es im März 1853 Menschen ohne Arbeit – 4,2 Prozent weniger als im Februar, aber 3,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Quote liegt mit 2,8 ebenfalls etwas höher als vor einem Jahr (März 2022: 2,7).

Die Zahl der Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit, die sich seit Februar 2022 arbeitslos gemeldet haben, ist im vergangenen Monat in Fürth um 9,3 Prozent auf 214 Personen gesunken. Im Kreis legte sie um 3,7 Prozent auf jetzt 140 Personen zu.

Die Personalnachfrage ist etwas abgekühlt, nachdem sie im Februar stark zugelegt hatte. In der Stadt wurden seit Jahresbeginn 652 offene Stellen gemeldet (10,1 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2022), im Kreis 279 (31,1 Prozent weniger).

Die Unterbeschäftigungsquote beträgt in Fürth 7,0 Prozent (März 2022: 6,6), im Landkreis 3,7 (März 2022: 3,2). Für die Unterbeschäftigung werden neben den Arbeitslosen zusätzlich Menschen ohne Job erfasst, die sich in einer beruflichen Weiterbildung befinden oder vorübergehend arbeitsunfähig sind.

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