Perlen aus dem Archiv
Fürther Fotorätsel: Wo steht dieser Verkehrspolizist?
Ein gewisser Unernst umgibt diesen Helm, zumindest seitdem er aus der Mode war. Ein Helm, der als Erkennungszeichen des reaktionären Deutschen fungierte. Lange Zeit kam er ins Spiel, wenn Karikaturisten den typisch unsympathischen Deutschen zu Papier bringen sollten oder wenn Comedians aus anderer Herren Länder sich einen Reim auf den spießigen Piefke machten.
Die Rede ist vom preußischen "Helm mit Spitze", im Volksmund Pickelhaube genannt. 1842 saß sie erstmals auf Soldatenköpfen, Friedrich Wilhelm IV. von Preußen hatte sie verordnet. Aber warum saß überhaupt dieser seltsame Stahldorn auf dem Helm? Er sollte Hiebe mit Säbeln oder ähnlichen Blankwaffen seitlich ablenken, auf dass die Birne heil blieb. Wieder was gelernt.
Später bekamen auch Polizisten die Pickelhaube, auch der Kollege auf unserem Foto trägt sie, obschon das Foto aus einer Zeit stammt, in der der Säbel längst durch Gewehre und andere tödliche Geräte ersetzt wurde. Die bayerische Polizei legte die Pickelhaube als eine der letzten erst 1936 ab, dies schon mal als winzig kleiner Tipp für unsere Rätselnussknacker.
Das Foto zeigt ganz eindeutig einen Verkehrspolizisten bei der Arbeit, mit der Rechten gebietet er den Nutzern einer Spur, zu halten. Er steht auf einem eigentümlichen Behelfspodest, hier finden höchstwahrscheinlich Bauarbeiten statt. Ersetzt der wichtige Herr eine Verkehrsampel? Gut möglich, denn seit 1924 sind – zwar noch in überschaubarem Ausmaß, aber immerhin – in Deutschland elektrische Ampelanlagen im Einsatz.
Aber wo steht denn nun der Polizist? Die Hauswand rechts verrät etwas über eine "gold’ne" Restauration – könnte dieser gastronomische Hinweis helfen? Falls Sie Ideen haben, dann runter mit der Pickelhaube und ran an die Tastatur: Mailen Sie an redaktion-fuerth@vnp.de oder schreiben Sie uns – Fürther Nachrichten, Schwabacher Straße 106, 90763 Fürth.
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