Zeugen gesucht

Gefährliche Falle für spielende Kinder: Erneut hunderte Stecknadeln in Steiner Sandkasten entdeckt

20.11.2023, 16:02 Uhr
Bereits zum dritten Mal wurden auf einem Spielplatz in Stein Stecknadeln im Sandkasten verteilt. 

© vifogra / Förster, vifogra Bereits zum dritten Mal wurden auf einem Spielplatz in Stein Stecknadeln im Sandkasten verteilt. 

Kurt Krömer, 1. Bürgermeister der Stadt Stein, ist fassungslos. Zweimal bereits wurden 50 Tonnen Sand ausgebaggert und der Sandkasten neu befüllt. Diesmal kam eine Metallsonde zum Einsatz. Krämer sagt hierzu gegenüber der Agentur "Vifogra": "Ich verstehe einfach nicht die Menschen, die hier ganz bewusst Verletzungen von Kindern in Kauf nehmen, die solche Taten letztendlich tun. Und mir fällt kein anderer Ausspruch ein, als dass es sich hier um Deppen handelt, die hier mutwillig und vorsätzlich eine Verletzung von Kindern in Kauf nehmen"

Bereits 2020 kam es zu einem ähnlichen Vorfall. Der Spielplatz konnte schnell gesperrt und die Polizei informiert werden. Krömer war geschockt. So sagte er laut "Vifogra" damals: "Gott sei Dank ist kein Personenschaden entstanden. Da bin ich heil froh. Es wäre gar nicht auszudenken, ein kleines Kind, das hier mit Freude auf dem Spielplatz spielt, da auch noch zu Schaden gekommen wäre. Es ist ja wirklich gefährlich, weil die kleinen, dünnen Stecknadeln erkennt man ja überhaupt nicht in der Form" Der Sandkasten wurde auf eine Tiefe von 30 Zentimetern abgetragen. Es handelte sich damals um einen Schaden von 4.500 Euro, samt Material- und Personalkosten. So wurde auch beim zweiten Vorfall vorgegangen.

Auch der Schock bei den Eltern war groß. So berichtet "Vifogra" von Yasemin Förster, die gerne mit ihrer Tochter auf den Spielplatz geht. Am 19.06.2020 sagte die junge Mutter zu dem Vorfall: "Also mich macht so sowas ein bisschen fassungslos und auch ein bisschen verärgert. Da ist ein Spielplatz, wo Kinder sich frei bewegen sollen, sich entfalten sollen und ich kann es nicht verstehen, dass jemand so was tut." Weiter sagt die Mutter: "Dass er ein Vollidiot ist. Ganz klar. Ich kann nicht verstehen, dass man den Kindern den freien Spielraum zum Entfalten nimmt, mit so einer Tat. Ist für mich absolut unverständlich und für mich ist es einfach ein Vollidiot."

Beim dritten Mal wurde nun allerdings zu einer Metallsonde gegriffen. Der Spielplatz wurde umgehend vom Bauhof abgesperrt. Die Nägel wurden entfernt und der Sand zum dritten mal ausgetauscht.

Krömer berichtet gegenüber "Vifogra" über das weitere Vorgehen: "Wir werden diese Durchsuchung mit der Metallsonde auch jetzt in den nächsten ein, zwei Wochen noch mal wiederholen, weil es kann noch mal was auftauchen, sich umwälzen vom Sand und da wollen wir alles Risiko ausschließen." Hinweise auf den Täter gibt es nach wie vor nicht. Andreas Brettreich, Pressesprecher der Stadt Stein, erzählt, dass man rechtlich keine Videokamera anbringen kann. "Man kann nur hoffen, dass es nicht nochmal passiert", sagt Brettreich. Die Polizei sucht nun nach Zeugen und nimmt die Ermittlung wegen Verdachts der gefährlichen Körperverletzung auf. "Wichtig ist jetzt den Verdächtigen zu schnappen und es zu keinen weiteren Vorfällen kommen zu lassen", sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken. Der Spielplatz ist mittlerweile wieder freigegeben.


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.