Patchwork-Familien, bei denen aus zweien eine neue wird, gibt es immer häufiger.
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Patchwork-Familien, bei denen aus zweien eine neue wird, gibt es immer häufiger.

Familienberatung

Hilfe in komplexen Lebenslagen: Diakonie Fürth bietet Kurs für Patchworkfamilien

Bei Patchwork denken viele zunächst an einen bunten Flickenteppich, bei dem verschiedenste Teile hübsch miteinander verknüpft zu etwas Neuem kombiniert werden. Doch auch mit Blick auf das Familienleben bekommt der Begriff eine immer größere Bedeutung. Denn Familien sind zunehmend bunt und vielfältig. Sie reichen von der klassischen bis zur Regenbogenfamilie.

Und auch Familien, bei denen aus zweien eine neue wird, gibt es immer häufiger. „Natürlich ist auch bei Patchworkfamilien das Bunte, Vielseitige und Lebendige ein großes Geschenk, doch vor allem erfordert eine solche Familienkonstellation viel Nerven und Geduld sowie die Bereitschaft, an sich zu arbeiten“, betont Katja Schiffer.

Die Diakonie Fürth bietet einen Kurs eigens für Patchwork-Eltern aus dem Landkreis an, die bereits in einer Patchworkfamilie leben oder dies planen

Die Sozialpädagogin und ihre Kolleginnen und Kollegen der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungsstelle der Diakonie für den Landkreis Fürth erleben immer wieder, welch große Herausforderungen für alle Beteiligten mit einer familiären Flickendecke verbunden sind. Denn die Vielzahl ist groß: Mal bringt die Mutter ihre Kinder mit in die neue Beziehung, mal der Vater. Mal leben die Kinder von beiden Elternteilen gemeinsam in der Familie. Mal sind die Kinder aus einer früheren Beziehung nur am Wochenende oder in den Ferien zu Besuch.

Hinzu kommen mitunter noch gemeinsame Kinder aus der neuen Beziehung. „Damit aus einer solchen Beziehungskonstellation eine stabile Patchwork-Familie werden kann, muss man sich aktiv einbringen und es bedarf einer sehr hohen Toleranzschwelle“, so die Fachberaterin Schiffer.

Aus diesem Grund bietet die Diakonie Fürth wieder einen Kurs eigens für Patchwork-Eltern aus dem Landkreis an, die bereits in einer Patchworkfamilie leben oder dies planen. Das Angebot der Diakonie Fürth, dessen Entwicklung modellhaft vom Verein 1-2-3 finanziert wurde, soll dabei helfen, die besondere Situation besser zu verstehen und geeignete Wege für ein gutes Miteinander zu finden.

Denn für das gelingende Patchwork-Leben sind eine hohe Anpassungsfähigkeit, sehr viel Flexibilität, Verständnis und Kommunikation sowie eine Menge Organisationsgeschick gefordert. Zudem darf nicht außer Acht gelassen werden, dass es in einer Patchworkfamilie noch weitere Beteiligte gibt: die leiblichen Eltern.

Um mit alldem umgehen zu können, bietet der Kurs, der von den erfahrenen Sozialpädagoginnen Katja Schiffer und Dorothee Lutz geleitet wird, konkrete Hilfe für die Kommunikation im Alltag und Sensibilisierung für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Familienmitglieder.

Zudem richtet er den Blick insbesondere auf die Kinder. „Patchworkfamilie zu leben ist vergleichbar mit einem Marathonlauf“, sagt Lutz. Denn neben all den Herausforderungen biete eine Patchworkfamilie vor allem eines: Sie schaffe Kindern ein neues Zuhause und die Chance, glücklich aufwachsen zu können. Der Patchwork-Elternkurs, gefördert vom Landkreis Fürth, biete dafür eine gute Grundlage.

Der Kurs findet in der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungsstelle der Diakonie, Königswarterstraße 56-60, in Fürth statt. Die vier Termine sind: 7. und 21. Mai sowie 4. und 25. Juni, jeweils mittwochs von 18 bis 21 Uhr die Teilnahme kostet 60 Euro pro Paar. Anmeldungen sind unter der Rufnummer (0911) 74933-35 oder per Mail an erziehungsberatung@diakonie-fuerth.de möglich.

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