Verlängerung

Nach zwei Jahren Pause: So geht heute die Fürther XXL-Kärwa an den Start

Gwendolyn Kuhn

Lokalredaktion Fürth

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1.10.2022, 08:22 Uhr
An ungewohnter Stelle, nämlich entlang der Friedrichstraße, steht diesmal das Riesenrad, das wegen einer Baustelle umziehen musste. Fahrgäste können so einen neuen Ausblick auf die Stadt genießen. 

© Hans-Joachim Winckler An ungewohnter Stelle, nämlich entlang der Friedrichstraße, steht diesmal das Riesenrad, das wegen einer Baustelle umziehen musste. Fahrgäste können so einen neuen Ausblick auf die Stadt genießen. 

Dass zwei Jahre hintereinander die Fürther Michaelis-Kärwa wegen Corona abgesagt werden musste, nennt OB Thomas Jung von allen Einschränkungen, die die Pandemie mit sich brachte, die "schmerzhafteste Erfahrung." Und auch die Fürther hatten daran offensichtlich zu knabbern, denn seit dem Frühjahr gab es immer wieder Anrufe im Rathaus mit der bangen Frage: Findet heuer die Kärwa wieder statt?

Bis das endgültige Okay für die Veranstaltung kam, die Wirtschafts- und Kirchweihreferent Horst Müller zufolge zu den "zehn bis 15 größten Volksfesten des Landes" zählt, und zudem Bayerns größte Straßenkirchweih ist, dauerte es noch etwas. So richtig beruhigt, räumt Jung ein, sei er erst gewesen, als das Oktoberfest aufgebaut wurde und Ministerpräsident Markus Söder seinen Besuch des Fürther Erntedankumzugs ankündigte.

Nun ist es bald so weit: Am Samstag, 1. Oktober, macht ab 10 Uhr die Eröffnung der Kärwa vor dem Stadttheater den Auftakt für ein besonders langes Vergnügen. Denn bereits 2021 hatte man beschlossen, den Rummel von zwölf auf 16 Tage zu verlängern - auch um den von den Absagen der vergangenen Jahre schwer gebeutelten Schaustellern etwas unter die Arme zu greifen. Schwer gelitten haben viele, einige mussten ihr Geschäft aufgeben.

255 Beschicker werden sich nun in der Innenstadt verteilen; 2019 waren es noch 271. Besonders rückläufig war die Zahl der Händler, die traditionell ihre Waren auf der Kirchweih feilbieten. Im Vor-Corona-Jahr waren es noch 96 gewesen, nun sind es 82. Müller bedauert dies, sei es doch gerade die Mischung aus Händlern, Fahrgeschäften und Buden, die den Reiz der Veranstaltung ausmachen. Lücken soll es trotz weniger Schausteller nicht geben. Vielmehr habe man die kritischen Stellen, an denen sich erfahrungsgemäß die Massen stauen, etwas entzerrt.

Trotzdem dürften Kärwa-Fans heuer den einen oder anderen Verlust bemerken. Der Billige Jakob, ein Fürther Original, das seine Waren stets publikumswirksam anzupreisen wusste, ist altersbedingt nicht mehr dabei. Nicht erschallen werden auch die weithin hörbaren Rufe vom Backfisch-Leuchtturm. Er musste heuer wegen der Verlängerung passen, da er dann bereits auf dem Bremer Freimarkt stehen wird.

Neu hinzugekommen dagegen ist die Berg- und Talbahn "Jaguar" auf der kleinen Freiheit. Außerdem dabei: Der "Flipper", der dem altbekannten "Breakdance" ähnelt, dessen Plattform sich aber senkrecht aufstellen kann. Ein Laufgeschäft auf der Freiheit ist das "Crazy Outback", bei dem Besucher eine Tour durch Australien unternehmen können.

Ganz traditionell dagegen wird es am Sonntag, 9. Oktober, ab 11 Uhr. Dann zieht der Erntedankumzug mit 85 Gruppen und Kapellen von der Südstadt zum Rathaus. An diesem Tag haben von 13 bis 18 Uhr auch die Innenstadtgeschäfte geöffnet, ebenso wie bereits am 2. Oktober.

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