Kinder mit gesundem Essen versorgen – das ist das Ziel des EU-Schulprogramms: Jetzt sollen die Mengen reduziert werden.
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Kinder mit gesundem Essen versorgen – das ist das Ziel des EU-Schulprogramms: Jetzt sollen die Mengen reduziert werden.

Mehr Mittel gefordert

„Nicht an den Jüngsten sparen“: Fürther Abgeordnete kritisiert Kürzung des Schulprogramms

Kinder mit gesundem Essen versorgen – das ist das Ziel des EU-Schulprogramms, das es in dieser Form seit 2017 gibt. Denn Übergewicht und ungesunde Ernährung werden weltweit, auch in Bayern, zu einer immer größeren Herausforderung. Allein in Bayern wurden laut dem bayerischen Agrarbericht im Schuljahr 2022/2023 damit 769.487 Kinder mit Obst und Gemüse sowie 362.766 Kinder mit Milchprodukten versorgt.

Das Problem: Hier soll gekürzt werden. Viele Kitas und Schulen in Bayern hätten ein Schreiben erhalten, dass die Mengen halbiert werden sollen, berichtet Barbara Fuchs, die Fürther Landtagsabgeordneten der Grünen, in einer Pressemitteilung. "Eine Kürzung der EU-Gelder ist weder im Haushaltsplan noch im Agrarbericht ersichtlich – die Kürzungen kommen also von bayerischer Seite", sagt die Politikerin. "Und das, obwohl aufgrund der gestiegenen Preise für Obst und Gemüse in den letzten drei Jahren die Mengen pro Kind sowieso schon gesunken sind."

In Zeiten knapper Kassen sollten nicht ausgerechnet die Jüngsten unter Sparmaßnahmen leiden, betont Fuchs. Sie fordert, dass die Staatsregierung in einem ersten Schritt die inflationsbedingte Mengenkürzung ausgleicht. Um das zu erreichen, hat die Landtagsfraktion der Grünen einen Änderungsantrag zum Nachtragshaushalt vorgelegt, der eine Erhöhung der Landesmittel um 500.000 Euro vorsieht. So könne auch weiterhin die Belieferung der Schulen und Kitas mit Obst, Gemüse und Milchprodukten sichergestellt werden.

Die Kürzungen der Mittel betrifft nicht nur die Kinder, sondern auch die Landwirte in Bayern. Über 530 von ihnen beteiligen sich laut Fuchs an dem Programm. Hinzu komme, dass die Kürzungen auch das 30-Prozent-Bio-Ziel bis zum Jahr 2030 der Staatsregierung torpedieren. Denn bereits 63 Prozent des Obst- und Gemüses und 80 Prozent der Milchprodukte des EU-Schulprogramms stammen aus Bio-Qualität. "Für viele Landwirtinnen und Landwirte aus der Region ist das fatal. Sie haben sich mit der Belieferung der Schulen und Kitas ein neues Standbein aufgebaut und müssen nun massive Einbußen hinnehmen."

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