In diesen Tagen kommt sie an

Noch nicht alle Entlastungen enthalten: Das erwartet Infra-Kunden bei der Jahresabrechnung

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

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10.2.2023, 13:55 Uhr
Für viele Menschen wird Strom in diesem Jahr drastisch teurer. Der Bund bremst den Preissprung aber bei einem Großteil ihres Verbrauchs.

© Hauke-Christian Dittrich, dpa Für viele Menschen wird Strom in diesem Jahr drastisch teurer. Der Bund bremst den Preissprung aber bei einem Großteil ihres Verbrauchs.

Beim städtischen Energieversorger haben bereits viele Menschen nachgefragt, wann die Rechnung für das Jahr 2022 kommt. Und – wichtiger noch – wie sich angesichts der vom Bund beschlossenen Energiepreisbremsen die Abschlagshöhe für sie nun eigentlich entwickelt. Ab diesem Wochenende, und damit später als gewöhnlich, sollen die Schreiben den Haushalten zugestellt werden.

Als Grund für die Verzögerung nennt die Infra die schwierige Aufgabe, den ersten Teil des Entlastungspaketes – die sogenannte Soforthilfe – in ihre Software zu integrieren. Bereits im November, als die Infra die neuen Tarife für 2023 veröffentlichte, hatte Geschäftsführer Marcus Steurer von einer „riesigen Herausforderung“ für die Branche gesprochen: Die Energieversorger müssten in kurzer Zeit ihre Abrechnungssysteme so umstellen, dass die staatlichen Entlastungen berücksichtigt werden.

Die Soforthilfe wird verrechnet

Was die Kunden nun beim Blick auf die Jahresabrechnung erwartet: Die Soforthilfen für Dezember 2022 für Erdgas und Fernwärme sind enthalten, heißt es seitens der Infra. Zur Erinnerung: Als Soforthilfe für Erdgas musste der Dezember-Abschlag 2022 nicht bezahlt werden. Damit sollten die Bürgerinnen und Bürger sehr rasch entlastet werden.

Allerdings wird ihnen nicht exakt der Dezember-Abschlag erlassen, sondern – um genau zu sein – ein Zwölftel des Jahresverbrauchs. Der tatsächliche Betrag errechnet sich also komplizierter, über eine fest vorgeschriebene Formel. „So sind die individuellen Entlastungsbeträge nun auf der Detailseite Erdgas ausgewiesen und werden mit dieser Jahresabrechnung und der Höhe der Soforthilfe verrechnet“, erklärt die Infra.

Der Entlastungsbetrag für Fernwärme wurde als Einmalzahlung umgesetzt. Er wurde im Zeitraum vom 23. bis 27. Dezember 2022 per Überweisung von der Infra gutgeschrieben. Überweisen die Kunden per Dauerauftrag oder zahlen bar, so das Unternehmen, werde er mit der Abrechnung 2022 erstattet und verrechnet.

Noch nicht in der Jahresrechnung enthalten sind die Preisbremsen für Strom, Erdgas und Fernwärme, die über das gesamte Jahr hinweg weitere Entlastung bringen sollen. Sie sollen die drastische Preisentwicklung abfedern. Für viele Infra-Kunden würden sich die Energiepreise 2023 ohne die Bremsen verdoppeln. In der „Grundversorgung“ etwa, dem teuersten Tarif, klettert der Preis von 28,11 Cent brutto pro Kilowattstunde (kWh) auf happige 53,96 Cent.

Preisbremsen: Ein Extra-Schreiben folgt

Die Bundesregierung will solche Dimensionen privaten Haushalten und kleineren Gewerbekunden zumindest für einen Großteil ihres Verbrauchs ersparen – sie deckelt die Preise daher. Kunden, die laut Tarif mehr zahlen müssten, erhalten 80 Prozent des prognostizierten Strom-Jahresverbrauchs zum Preis von 40 Cent brutto pro Kilowattstunde. Mit der Gas- und Wärmepreisbremse liegt der Preis für Erdgas für 80 Prozent des prognostizierten Jahresverbrauchs bei maximal 12 Cent/kWh, für Fernwärme bei maximal 9,5 Cent/kWh.

Infra-Chef Marcus Steurer erklärt: „Die Dezember-Hilfe haben wir auf den Weg gebracht. Für alle, bei denen die Energiepreisbremsen zum Tragen kommen, arbeiten wir mit Hochdruck an der Umsetzung.“ Ihm zufolge erhalten alle Betroffenen, für die die Preisbremsen zur Anwendung kommen, in den nächsten Wochen ein gesondertes Schreiben mit den neuen Abschlagsbeträgen.

„Auch wenn die Umsetzung für uns ein Kraftakt ist: Unsere Kundschaft braucht nichts zu unternehmen, wir kümmern uns darum, dass bei allen die Hilfen ankommen“, verspricht Steurer. Froh ist er, dass etwa 40 Prozent aller Infra-Kundinnen und -Kunden noch von langfristigen Verträgen profitieren. Ihre Preise liegen 2023 weit unter dem Niveau der staatlichen Regelungen. Sie sind somit von den Preisbremsen nicht betroffen.

Alles Wichtige hat die Infra unter www.infra-fuerth.de/entlastungspaket zusammengefasst. Auch auf der Rückseite des Rechnungs-Deckblattes stehen Hinweise zu den Entlastungen. Darüber hinaus berät das Serviceteam telefonisch unter (0911) 97 04 40 00 oder persönlich im Service-Center im Fürther Hauptbahnhof.


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