Mitgestaltung

Online-Umfrage: Wie soll Fürth im Jahr 2031 sein?

31.1.2022, 06:00 Uhr
Online-Umfrage: Wie soll Fürth im Jahr 2031 sein?

© Foto: Schneider/bluepingu

In einem ersten Schritt sind Michael Schneider und Lea Richter von Bluepingu in den vergangenen Monaten mit Passantinnen und Passanten ins Gespräch gekommen. Von ihnen wollten sie wissen: Wie stellen sie sich ein lebenswertes Fürth in zehn Jahren vor? Jetzt rufen sie alle Menschen in der Kleeblattstadt dazu auf, sich bis Ende Februar an einer Online-Befragung zu beteiligen. Das Ausfüllen dauere zirka fünf Minuten, heißt es.

"Bei den Befragungen sind wir etlichen inspirierenden Menschen begegnet. Es ist faszinierend, wie viele Ideen die Leute direkt parat haben, obwohl unsere Frage nicht gerade trivial, geschweige denn alltäglich ist", sagt Michael Schneider von Bluepingu. Er ist überzeugt davon, dass eine gute Zukunft nur gemeinsam gestaltet werden kann.

Gefühl von Ohnmacht

"Gerade in Zeiten, in denen eine Spaltung spürbar wird, ist es bewegend zu erleben, wie ähnlich die Anliegen der Menschen anscheinend doch sind", sagt er. Schade sei allerdings, dass sich nur wenige für ihre Belange auch einsetzen. "Wir haben bei einigen Befragten eine Ohnmacht erlebt. So ein Gefühl, dass man nicht wirklich etwas ändern kann und wirkungslos ausgeliefert ist, obwohl man so gerne etwas ändern möchte", erklärt Co-Initiatorin Lea Richter.

Die beiden sind sich sicher, dass es für aktive Mitgestaltung nur eine Initialzündung braucht. Ein erstes Mal, bei dem man dabei ist und sich einbringt. "Es ist ein überwältigendes Gefühl, das einen in den Momenten überkommt, in dem man spürt, dass man etwas bewegen konnte. Und mit jedem weiteren Mal wird es ein Stückchen leichter."

Auf dem Weg dahin möchten sie den Leuten unter die Arme greifen und sich stellvertretend für ihre Belange stark machen. Jede Unterstützung sei willkommen, heißt es in ihrer Pressemitteilung. Und: Auch das Rathaus setze zunehmend auf die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern. Bei der aktuellen Entwicklung des Klimaschutzkonzepts etwa werde diese eingefordert.

Der Verein Bluepingu setzt sich in der Metropolregion für Nachhaltigkeit und Umweltschutz ein. Dabei orientiert er sich an den nachhaltigen Entwicklungszielen, den SDGs (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen, und fördert Aktive aus der Region bei der Umsetzung gemeinnütziger Projekte. Besonders am Herzen liegt den Mitgliedern die Stadtgestaltung.

In Fürth findet man die Anlaufstelle von Bluepingu in der Hirschenstraße 33: "Tatütata – der Fürther Zukunftssalon" heißt sie. Den Treffpunkt teilt man sich mit der Initiative Fürth.Ort. Bluepingu steckt außerdem hinter dem "Südstadtgärtla", das an der Ecke Herrnstraße/Schwabacher Straße entstanden ist. Es soll ein grüner Begegnungsort im Freien sein, ohne Zaun, wo die Menschen zusammen gärtnern, werkeln oder ihre Räder reparieren können. Damit soll auch der Zusammenhalt im Viertel gestärkt werden.

Mit den ausgewerteten Antworten wollen Schneider und Richter auf die kommunalen Akteure zugehen, die Wünsche "mit Nachdruck vertreten" und für mehr Beteiligung werben. Die Online-Umfrage diene dazu, die bisherigen Erkenntnisse zu verifizieren und zu stärken. Genannt wurden als Wünsche zum Beispiel: "Luisentunnel künstlerisch gestalten", "mehr Chancengleichheit in der Bildung" oder "Verkehrswende".

"Jede Stimme hilft uns dabei, uns für die vielen Potenziale unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger stark zu machen", sagen die Initiatoren. Das Projekt Werkstadt Fürth 2031 wird im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" gefördert.

Bis 28. Februar sind alle Fürtherinnen und Fürther dazu aufgerufen, sich an der fünfminütigen Online-Umfrage zu beteiligen: https://fuerth.bluepingu.de/werkstadt-2031

fn

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