Nach einem Jahr Bauzeit

Projekt "Klinikum 2030": Fürths teuerster Neubau wächst

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

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18.3.2022, 06:00 Uhr
Projekt

© Foto: Jonathan Danko Kielkowski/Klinikum Fürth

75.000 Tonnen Aushub wurden für die riesige Baugrube weggeschafft, die sich auf dem früheren Hubschrauber-Landeplatz aufgetan hat. 3500 Lkw-Ladungen sind das, rechnet die Klinikleitung vor. 120 Meter lang, 50 Meter breit und neun Meter tief war die Grube – sie füllt sich wieder zunehmend: Inzwischen ist das erste von zwei Untergeschossen fertiggestellt. Vor allem Technik wird hier einmal untergebracht.

"Wir sind gut im Zeitplan", sagt Carmen Brückner, die Sprecherin des Klinikums, exakt ein Jahr nach dem offiziellen Spatenstich, der zugleich der Beginn des Mammutvorhabens "Klinikum 2030" war: Als erstes entsteht hier für über 130 Millionen Euro ein OP-Komplex – er gilt als Fürths bislang teuerster Neubau. 110 Millionen Euro kommen aus Fördermitteln des Freistaats. Beherbergen wird er unter anderem elf Operationssäle, eine neue Intensivstation und eine Intermediate-Care-Station, auf der Patienten liegen, die überwacht, aber nicht beatmet werden müssen.

Danach werden noch zwei weitere Gebäude hochgezogen. Mit der Baumaßnahme, die sich über das Jahr 2030 hinaus ziehen wird, will sich das Klinikum fit machen für die Zukunft. Die Neubauten sollen helfen, Arbeits- und Behandlungsabläufe nach neuesten Erkenntnissen zu gestalten. Man stecke in einem "modernen, zukunftsweisenden Umbau des Krankenhausstandortes Fürth", sagt Vorstand Peter Krappmann. Man wolle "den wachsenden Anforderungen im Gesundheitswesen" gerecht werden und weiterhin eine Versorgung "auf höchstem Niveau" bieten.

Aktuell werden Wände und Stützen für das nächste Untergeschoss hergestellt, in dem sich das Labor und die Zentralsterilisation befinden werden. Seit dem Spatenstich wurden nach Angaben des Klinikums mehr als 16 Millionen Euro verbaut.

Video-Botschaft an die Politik

Während die Klinikleitung froh über den Baufortschritt ist, blickt sie mit Sorge auf die anhaltende Belastung des Hauses durch die Omikron-Welle. Insbesondere die Debatte um ein baldiges Ende der Maskenpflicht hat den Medizinischen Direktor und Pandemiebeauftragten des Krankenhauses, Dr. Manfred Wagner, zu einem "Hilferuf" veranlasst.

Die Pandemie ist nicht vorbei, warnt er in einem Video, das er auf seinen Social-Media-Kanälen veröffentlichte. Das Klinikum komme an die Belastungsgrenze, weil Patienten mit Covid-19 auf den Normalstationen aufwendig isoliert werden müssen und weil viel Personal ausfällt. Aktuell verschiebe man wieder geplante Operationen. Lockerungen könnten die Lage verschlimmern, befürchtet der Mediziner.

Auf der Internetseite des Klinikums Fürth kann man den Baufortschritt via Webcam verfolgen.

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