Großfahndung läuft

Schon wieder: Bewaffneter Raubüberfall auf Juwelier Kuhnle in Fürth - Täter flüchtig

Julia Ruhnau

Fürther Nachrichten

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22.12.2023, 18:04 Uhr
Ein Streifenwagen steht nach dem Überfall vor den Räumen des Juwelier Kuhnle in der Königstraße.

© ToMa/Grau Ein Streifenwagen steht nach dem Überfall vor den Räumen des Juwelier Kuhnle in der Königstraße.

Die beiden Täter verschafften sich nach aktuellem Kenntnisstand gegen 17.10 Uhr Zugang zu den Geschäftsräumen des Juweliers Kuhnle in der Königstraße, wie die Polizei mitteilt. Diese sind eigentlich speziell gesichert, Unbefugte können den Laden normalerweise nicht betreten. Im Inneren befanden sich zum Zeitpunkt des Überfalls mehrere Menschen.

Die Räuber bedrohten zunächst eine Mitarbeiterin mit einer Waffe, zerschlugen dann die Scheibe einer der Auslagen und nahmen die dort gelagerten Wertgegenstände an sich. Im Anschluss flüchteten sie zunächst auf einem E-Scooter, danach mutmaßlich zu Fuß durch den Stadtpark in Richtung Pappelsteig, wie die Polizei mitteilt. Die Gesuchten sind schlank und trugen dunkle Jacken, Schuhe und Handschuhe. Einer der Männer war mit einer hellen Hose bekleidet und hatte einen schwarzen Schirm bei sich und eine Brille auf, der andere trug eine schwarze Mütze und eine Tasche.

Die Polizei war schnell vor Ort, trotzdem konnten die Täter zunächst flüchten.

Die Polizei war schnell vor Ort, trotzdem konnten die Täter zunächst flüchten. © ToMa/Grau

Die Polizei leitete sofort eine Großfahndung ein, um die Täter zu stellen. Man sei "mit allen verfügbaren Kräften" im Einsatz, teilte die Einsatzzentrale mit, ein Hubschrauber suchte die Umgebung aus der Luft ab, auch die Hundestaffel war vor Ort. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Womit die Täter bewaffnet waren, wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst nicht mitteilen.

Juwelier bereits mehrfach Ziel von Raubüberfällen

Der Fürther Juwelier wurde nicht zum ersten Mal Ziel eines Raubüberfalls: 2020 bedrohte hier ein Krimineller die Mitarbeiter mit einem Messer und einer Schusswaffe. Er konnte noch vor Ort von der Polizei festgenommen werden. Im Jahr darauf verurteilte ihn das Landgericht Nürnberg-Fürth wegen schwerer räuberischer Erpressung. Wie sich herausstellte, litt der Mann unter einer psychischen Erkrankung und stand unter Drogeneinfluss. Er wurde in die forensische Abteilung eines psychiatrischen Krankenhauses eingewiesen.

2014 nahmen zwei Serientäter den Laden ins Visier, sie entkamen zunächst unerkannt mit ihrer Beute, Uhren im Wert von etwa 200.000 Euro. Ein Jahr später wurden sie gefasst. Die Polizei legte den Männern insgesamt sieben Überfälle zur Last. Und auch 2002 wurde der Juwelier Ziel eines Überfalls. Auch hier verschafften sich zwei Männer Zutritt zu dem Laden, bedrohten Mitarbeiter mit einer Schusswaffe und schlugen eine Vitrine ein. Sie erbeuteten mehrere wertvolle Uhren. 2001 raste eine Bande zudem mitten in der Nacht mit einem gestohlenen Wagen in eines der Schaufenster und nahm Uhren und Schmuck an sich. Der Schaden ging in die Hunderttausende.

Zeugenhinweise nimmt die Polizei unter (0911) 2112 3333 entgegen.


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