
Aktion für Artenvielfalt
Wer hat einen vogelfreundlichen Garten? Die LBV-Jury ist wieder unterwegs
Sobald die Obstbäume austreiben, die ersten Wiesenblumen blühen und Vogeleltern ihre Nistplätze beziehen, beginnt die Gartensaison – und mit ihr startet auch die Aktion „Vogelfreundlicher Garten“ in eine neue Runde. Wegen der großen Nachfrage nach der Plakette, die der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) zusammen mit dem bayerischen Artenschutzzentrum im Landesamt für Umwelt (LfU) seit 2022 an Gartenbesitzende vergibt, wurde die Aktion um weitere drei Jahre verlängert, heißt es in einer Pressemitteilung.
Ab sofort ist die LBV-Gartenjury wieder unterwegs, um im ganzen Freistaat private Naturparadiese auszuzeichnen, die Vögeln, Insekten und anderen Tieren Lebensraum bieten. Über 5000 Plaketten habe man bereits ausgehändigt, so der LBV. Wer seinen Garten ebenfalls auf diese Weise zertifizieren lassen möchte, kann sich unter www.vogelfreundlichergarten.de dafür bewerben.
Rund 2200 Gartenbesitzerinnen und -besitzer haben sich um die Plakette „Vogelfreundlicher Garten“ beworben
Die Auszeichnung sei „weiterhin heiß begehrt“: Rund 2200 Gartenbesitzerinnen und -besitzer haben sich den Organisatoren zufolge bereits beworben und sehen mit Spannung dem Besuch der ehrenamtlichen LBV-Gartenjury entgegen. Die Bewertung erfolge nach einem festgelegten Kriterienkatalog.
„Jeder Garten kann ein Paradies für Vögel sein“, sagt Thorsten Glauber, bayerischer Umweltminister und Schirmherr der Aktion. Mit der Neuauflage werde das wertvolle Engagement von Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzern in Bayern gewürdigt. Ziel sei es, in den nächsten drei Jahren „noch viele weitere naturnahe Gärten für die Artenvielfalt dazuzugewinnen“, so Glauber.
Großen Anteil am Erfolg des Projekts tragen die rund 700 ehrenamtlichen Jurymitglieder, die die angemeldeten Gärten in ihrer Freizeit zertifizieren. Über 170 von ihnen haben sich für die Saison 2025 neu als Bewerterinnen und Bewerter angemeldet. „Ohne die Ehrenamtlichen, die mit Fachwissen und Engagement Gärten begutachten und Auszeichnungen verleihen, wäre diese Aktion nicht möglich“, erklärt der LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer. „Sie investieren dafür viele Stunden ihrer Freizeit, das ist nicht selbstverständlich.“ Ihr Einsatz sei ein unverzichtbarer Beitrag zum Naturschutz.
Der Verband macht die Dimensionen klar: Die Gesamtfläche der bayerischen Privatgärten entspreche zusammengenommen fast der Größe aller bayerischen Naturschutzgebiete und biete damit viel Raum, um naturnahe Lebensräume zu schaffen. Wer den Garten vogelfreundlich gestalten möchte, für den sei jetzt die passende Zeit: Heimische Gehölze wie Hunds-Rose oder Schwarzer Holunder sollten nach Ansicht der Naturschützer gepflanzt werden – denn Insekten mögen deren Blüten, Vögel die Früchte. Auch um insektenfreundliche Pflanzen wie Wiesen-Salbei, Gewöhnliche Schafgarbe oder Wiesen-Flockenblume auszubringen, sei jetzt der richtige Zeitpunkt.
Aufgrund der großen Zahl an Gartenanmeldungen könne es in einigen Gebieten zu Verzögerungen bei der Auszeichnung kommen, baut der LBV Irritationen vor. Die kostenlose Gartenplakette sieht der Verband als Wertschätzung und Auszeichnung, mit ihr wolle man ein Umdenken in Gang setzen und „die Akzeptanz für etwas mehr Wildnis vor der eigenen Haustür fördern“.
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