Auf den Kellern

In bierseliger Stimmung: Mit Martini-Bock in die Erlanger Starkbierzeit

12.11.2023, 11:48 Uhr
Die Starkbierzeit wurde in Erlangen eröffnet. 

© Harald Sippel, NN Die Starkbierzeit wurde in Erlangen eröffnet. 

Bereits zum 18. Mal wurde 2023 auf den Erlanger Kellern anlässlich des Martinstags ein sogenannter Martini-Bock ausgeschenkt und damit offiziell die Starkbierzeit eingeläutet. Passenderweise hatten sich dazu 18 gewerbliche und Hobby-Brauer aus Erlangen und Umgebung mit ihren jeweiligen Sud-Ergebnissen eingefunden. Diese hatten und haben alle ein gemeinsames Merkmal: Es ist eine helles Bier, und keines hat unter sieben Prozent Alkoholgehalt. Vorsicht war also geboten, und der Anspruch, alle Biere verkosten zu wollen, schwand nach den ersten vier größeren Schlucken schnell dahin.

Der Bierexperte im Heimat- und Geschichtsverein Erlangen, Jochen Buchelt, selbst ein eher nüchterner Verwaltungsmensch, führte eine rund 120 Köpfe zählende Fangemeinde in die verschiedenen Biere und ihre Anbieter ein

Der Bierexperte im Heimat- und Geschichtsverein Erlangen, Jochen Buchelt, selbst ein eher nüchterner Verwaltungsmensch, führte eine rund 120 Köpfe zählende Fangemeinde in die verschiedenen Biere und ihre Anbieter ein © Harald Sippel, NN

Der Bierexperte im Heimat- und Geschichtsverein Erlangen, Jochen Buchelt, selbst ein eher nüchterner Verwaltungsmensch, führte eine rund 120 Köpfe zählende Fangemeinde in die verschiedenen Biere und ihre Anbieter ein. Angeführt wurden diese von den ganzjährig tätigen Marktführern Steinbach-Bräu (mit dem Brau-Herr Christoph Gewalt und seinem Braumeister Michael Wenk), der Kosbacher Hofbräu von Peter Oberle und seinem Braumeister David Achatz, der Alterlanger Krapp-Bräu von Marco Krapp und vom erstmals mit einem eigenen Bock vertretenen Entlas-Bräu von Vincenz Schiller von der Bergbierbrauerei Erlangen. Alle vier Biere liefern sich seit dem ersten Ausschank ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen in der Gunst der Bierfreunde, wobei es offenbar einen harten Kern der Verkoster gibt, die sich noch vor dem Martini-Treffen wacker durch alle Biere tranken und erste Urteile abgaben.

Die anderen 14 Brauerinnen und Brauer kommen aus allen Ortsteilen Erlangens, oder sind gar international tätig wie die Röthelheim Bräu des Universitäts-Lehrstuhls für Bioverfahrenstechnik. Auch neue Namen tauchten auf, so die Steidier Martinsgold-Braugemeinschaft Erlangen-Steudach unter Michi Dill, Lutz Gündel und Roland Buchelt oder die FAT-Bräu aus Tennenlohe, deren rätselhafter Name sich aus deren Betreibern Frank Braun, Andi Jakobsen und Torsten Chlebowski ableitet. Und aus Gründen der Nostalgie hatte Berg-Führer Jochen Buchelt auch noch vier Flaschen original Kitzmann-Bock dabei, bereits vor fünf Jahren und drei Tage vor dem Ende Erlangens größter Brauerei abgefüllt und - theoretisch - noch trinkbar.

Buchelt vergaß aber trotz der sehr schnell bierseligen Stimmung nicht, noch einmal an den in diesem Jahr verstorbenen Franz König zu erinnern, der dem Verein zur Förderung der Fränkischen Braukultur lange Zeit Stimme und Struktur gegeben hat - heute leitet Gründungsmitglied Kurt Adler den Verein.

Nachdem auch das letzte Büchsenlicht am ansonsten trockenen Nachmittag verschwunden war, konnte das Gruppenbild mit dem Traditionsemblem von Künstler Hans-Jürgen Hippe gemacht werden. Die beiden Mantelhälften des Heiligen Georg wärmen auf dem Bild zwei mit jeweils einem Weizenbockglas gewappnete ältere Semester, die die zur Bierprobe gereichte Brotzeit offenbar bereits verspeist haben.

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