Cannabis-Legalisierung zum 1. April

Kontroverse Neuerung für Gottesdienst-Besucher: Facebook-Post des Erzbistums Bamberg geht viral

Alexander Jungkunz

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1.4.2024, 10:47 Uhr
Einmaliges Angebot: Das Erzbistum Bamberg pries die besondere Duftnote "Cannabistum" an.

© Screenshot: Alexander Jungkunz Einmaliges Angebot: Das Erzbistum Bamberg pries die besondere Duftnote "Cannabistum" an.

Sie kursierten schon lange vor dem 1. April im Netz, die Scherze über den Start ins Zeitalter der Cannabis-Legalisierung. "Ostergras bekommt jetzt eine ganz neue Bedeutung" posteten da viele, zu sehen ein bekiffter Osterhase nicht mit Nest, sondern mit Tüte. Klar, dass dann auch gestern etliche nachlegten. Die Gemeinde Ahorn (Kreis Coburg) teilte mit: " Nach der Legalisierung von Cannabis wird die Gemeinde Ahorn auf den gemeindlichen Flächen Cannabis anbauen. ,Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen‘, so 1. Bürgermeister Martin Finzel" - und statt des Ahornblatts im Wappen grünt Cannabis.

Ahorns Bürgermeister Martin Finzel vor dem Areal, auf dem seine Gemeinde Cannabis anbauen will. Man beachte das Wappen...!

Ahorns Bürgermeister Martin Finzel vor dem Areal, auf dem seine Gemeinde Cannabis anbauen will. Man beachte das Wappen...! © Screenshot: Alexander Jungkunz

Gleich zwei Institutionen aus Bamberg setzten auf Aprilscherze rund ums Kiffen. Das Freizeit-Bad Bambados informierte: "Mit einer aufgeschlossenen Initiative bereiten sich die Stadtwerke Bamberg auf die neue Gesetzgebung zur Freigabe von Cannabis zum 1. April 2024 vor. Mit der Anlage einer eigenen Cannabis-Plantage im Saunagarten setzen die Stadtwerke neue Maßstäbe in der Kombination von Wellness und natürlicher Entspannung. Diese Pionierarbeit unterstreicht einmal mehr die Rolle der Stadtwerke als Vorreiter in der Freizeitgestaltung und im Gesundheitsbewusstsein. ,Mit der Integration von Cannabis in unser Sauna- und Wellnessangebot betreten wir Neuland und reagieren auf die veränderten gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen', erklärt Bäderleiterin Lena Schleyer. ,Unser Ziel ist es, unseren Gästen ein noch breiteres Spektrum an Entspannungsmöglichkeiten zu bieten und dabei stets höchste Qualität und Sicherheit zu gewährleisten.'"

Besonders entspannter Badespaß: Der Bambados Cannabis Club in Bamberg eröffnet - allerdings nur für einen Tag.

Besonders entspannter Badespaß: Der Bambados Cannabis Club in Bamberg eröffnet - allerdings nur für einen Tag. © Screenshot: Alexander Jungkunz

Was aber das Erzbistum Bamberg da gestern vermeldete, das konnten viele nicht glauben. "Die heute in Kraft tretende Legalisierung von Cannabis hat auch Auswirkungen auf die Pfarreien im Erzbistum Bamberg. Die Erzbischöfliche Kraut- und Gartenkammer hat unter strenger Überwachung der Gesundheitsbehörden eine auf Grundlage von Cannabispflanzen hergestellte Weihrauchmischung mit dem Namen ,CANNABISTUM' entwickelt. Ersten Versuchen zufolge verbreitet die neuartige Mischung nicht nur einen einzigartigen Duft, sondern trägt auch dazu bei, dass die spirituellen Erfahrungen der Gottesdienstbesucher neue Höhen erreichen. ,Studien haben gezeigt, dass der neuartige Weihrauch unterstützen kann, dass Menschen sich tiefer mit ihrem Glauben und ihrer Spiritualität verbinden‘, so der Erzbischöfliche Gartenkämmerer, Julius Dampf. Für den Einsatz in Kinder- und Jugendgottesdiensten ist ,CANNABISTUM' ausdrücklich nicht zugelassen. Die Pfarreien und Seelsorgebereiche können kostenlose Probeportionen der neuen Mischung – allerdings nur heute - anfordern." Möglich, dass die Tester dann "Highlig, highlig" anstimmten.

Freilich war das Erzbistum Bamberg nicht alleine mit seiner Nachricht zum 1. April. So verkündete etwa die "Partei für Franken" eine Idee für den Tourismus in der Metropolregion:

"Die Franken schlagen die Verlegung des Christkindlesmarkts in die Sommermonate vor", hieß es in der Mitteilung. „Die Münchner haben 1828 aufgrund von Regen und Wind das Oktoberfest in den September verlegt“, erklärt der Vorsitzende Andreas Brandl. Dann können wir Nürnberger auch einen winterlichen Markt im Juli feiern.“ Ebenso könnten sich weitere Synergieeffekte ergeben. „Sicherlich würde auch der benachbarte Stadtstrand davon profitieren,“ so Brandl weiter. „Viele Leute mögen keinen Glühwein, da sind die Umsätze mit unserem hervorragenden fränkischen Bier dann garantiert höher."

Pferdeskelett liefert Beweis

Nürnbergs Stadtbaumeister Daniel Ulrich meldete zum 1. April eine historische Sensation: "Im Zuge der Vorbereitungen zur Urbanen Gartenschau im Nürnberger Burggraben wurde eine Legende bestätigt: Der Sprung des Ritters Eppelein fand wirklich statt. Wenn auch ohne gutes Ende für dessen Pferd", so Ulrich. "Gab es bisher mit dem Hufabdruck an der Brüstung der Burgmauer nur einen vagen Hinweis auf die gescheiterte Hinrichtung des Raubritters im Jahr 1375, so konnte mit dem auf 1375 datierten Pferdeskelett samt Zaumzeug mit Wappen derer von Gailingen ein starker Hinweis auf einen wahren Kern der Fluchtgeschichte erbracht werden."

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